Albtal Plus-Geschäftsführerin Bettina Reitze-Lotz, stehend rechts, erläuterte dem Gemeinderat den Hintergrund für die Beitragserhöhungen. Foto: Gegenheimer

Einstimmig mit Ja votierten die Dobler Gemeinderäte in ihrer letzten Sitzung des Jahres zur Frage, ob man die Beitragserhöhungen zur Tourismusgemeinschaft Albtal Plus mittragen werde.

Dobel - Dies bedeutet eine Erhöhung des bisherigen Jahresbeitrages des Höhenortes zum Verein von 10 000 Euro auf 13 000 Euro für 2023 (plus 30 Prozent), 15 600 Euro für 2024 (plus weitere 20 Prozent) und auf 17 160 Euro ab 2025 (plus weitere zehn Prozent).

Bürgermeister Christoph Schaack freute sich über die Entscheidung und brachte als neueste Information mit, dass sich am gleichen Tag auch der Ettlinger Gemeinderat für ein Mittragen der Erhöhungen ausgesprochen habe.

Die jeweiligen Beiträge errechnen sich aus Einwohnerzahl, Übernachtungszahlen sowie einem touristischen Bewertungsfaktor.

Die Stadt Bad Herrenalb, deren Bürgermeister Klaus Hoffmann derzeit Vorsitzender der Tourismusgemeinschaft ist, hatte sich als einzige in ihrer November-Sitzung gegen die Erhöhung entschieden (zwei Stadträte stimmten für die Beitragserhöhung, vier enthielten sich und sechs stimmten dagegen). Zum Vergleich: Die Siebentälerstadt zahlt derzeit wie Ettlingen jährlich 70 000 Euro, die bis 2025 auf gut 120 000 Euro steigen sollen.

Bettina Reitze-Lotz, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft, erläuterte persönlich den Hintergrund der Maßnahmen.

Dabei berichtete sie über touristische Entwicklung und Vermarktung der Mitgliedsgemeinden beginnend von der Gründung 2012 mit 1,7 Personalstellen und einem Budget von 228 000 Euro. Marke und Image wurden kontinuierlich ausgebaut, Vernetzung dabei großgeschrieben. Reitze-Lotz verwies unter anderem auf die zertifizierten Qualitätswege und den "Albtal.Abenteuer.Track", auf verschiedene Onlinepräsenzen, das Albtal-Magazin und zahlreiche Flyer, Messeauftritte sowie Pressearbeit.

Die gemeinschaftliche Vermarktung erhöhe die Wahrnehmung der gesamten Destination. Der Tourismus sei eindeutig ein Umsatzbringer. Vielfach habe sich das Aufgabenspektrum von Albtal Plus seit 2012 erweitert. Seit zehn Jahren wurden die Beiträge der Mitglieder nicht angepasst, der Personalschlüssel von jetzt 1,8 Stellen blieb nahezu gleich. Die Fix- und Dienstleistungskosten hingegen seien deutlich gestiegen, damit zum Nachteil des Marketingbudgets. Ein Zielbudget von 400 000 Euro werde als realistisch angestrebt, um weiterhin den Anforderungen gerecht werden zu können.

Dazu gehört unter anderem eine weitere Vollzeitkraft für den Bereich Onlinemarketing und Assistenz der Geschäftsführung. Demgemäß wurden die Erhöhungen für die kommenden drei Jahre je Mitglied errechnet.

Bürgermeister Schaack lobte die bisherige Leistung, erinnerte an die gut etablierte Geotour in Dobel sowie den kommenden Qualitätsweg "„Ins Tal der Lehmänner".

"Ein bisschen ungeschickt" sei es gewesen, zehn Jahre mit einer Beitragserhöhung zu warten, die nun entsprechend deutlich ausfalle.

Auf Nachfrage aus dem Rat erklärte Reitze-Lotz, in Bad Herrenalb läge der Ball nun wieder bei Bürgermeister Hoffmann. Keinesfalls jedoch, so Schaack, werde im Falle einer dauerhaften Ablehnung durch die Kurstadt deren geplante Beitragserhöhung auf die übrigen Mitglieder umgelegt.

Nebenbei: Außer Dobel, den Städten Bad Herrenalb und Ettlingen sowie den "Feinen Adressen im Albtal" sind Karlsbad, Malsch, Marxzell, Straubenhardt und Waldbronn Mitglieder der Tourismusgemeinschaft.