Der Nagolder 7-Berge-Weg führt natürlich auch auf den Schlossberg.Archivfoto: Kijak Quelle: Unbekannt

Kommunales: Stempel von Sieben-Berge-Weg gestohlen / Ausschuss diskutiert Tätigkeitsbericht Tourismus

Der Tourismus in Nagold war das große Thema bei der jüngsten Sitzung des Kultur-, Umwelt- und Sozialausschusses. Für das nächste Jahr hat das Amt für Kultur, Sport und Tourismus einiges geplant.

Nagold. "2012 haben wir nochmal richtig Feuer reingelassen in den Tourismus und jetzt zahlt es sich aus", freute sich Oberbürgermeister Jürgen Großmann. Offensichtlich ist er zufrieden mit der Tourismus-Strategie, die die Stadt seit dem Gartenschaujahr verfolgt hat. "Die Tagestouristen können sie mittlerweile im Stadtbild erkennen", hat Großmann beobachtet.

So verwundert es nicht, dass die Stadt mittlerweile einiges unternimmt, um Touristen nach Nagold zu locken – von der Ausschilderung neuer Wanderwege bis hin zum eigenen Auftritt bei Instagram. Was alles in diesem Bereich geleistet wurde, geht aus dem Tätigkeitsbericht Tourismus hervor. Diesen haben Sarah Leutner und Annika Tittjung in der Ausschuss-Sitzung vorgestellt.

Präsenz auf der CMT

"Unser Ziel ist es, die Aufenthaltstage zu steigern", erklärte Leutner. Sprich: Je mehr es in Nagold zu erleben gibt, umso länger bleiben die Touristen – und umso mehr Geld geben sie in der Stadt aus.

Um das zu erreichen, ist für das kommende Jahr einiges geplant. So möchte die Stadt im Januar mit einem eigenen Stand auf der Tourismus-Messe CMT präsent sein. Diese war 2021 wegen Corona ausgefallen.

Auch der Nagolder Wander- und Outdoor-Tag soll am 15. Mai nachgeholt werden. Dieser war eigentlich für den Mai 2020 geplant. "Corona hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht", berichtete Tittjung. "Wir haben ihn auf den 16. Mai 2021 verschoben, da konnte er aber wieder nicht stattfinden."

Noch in diesem Jahr steht die Re-Zertifizierung des Sieben-Berge-Wegs an. Denn dieser war 2019 als "Qualitätsweg Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet worden. Um dieses Qualitätssiegel zu behalten, muss der Weg diesen Herbst einer erneuten Überprüfung unterzogen werden.

Stempel verschwunden

Doch eine Besonderheit des Weges gibt es derzeit nicht mehr. Denn Anfangs konnten Wanderer noch mit jeder Gipfelbesteigung einen Stempel sammeln. Wer innerhalb von vier Wochen alle Gipfel beisammen hatte, konnten sich ein "Sieben-Berge-Weg-Finisher-T-Shirt" abholen.

Doch mittlerweile ist das nicht mehr möglich. "Es ist traurig, dass die Abstempelstationen der T-Shirt-Aktion nicht mehr vorhanden sind", klagte Oliver Mayer (CDU). Für Leutner war die Nachricht nichts Neues. "Das Problem ist uns bewusst." Leider seien die Stempel immer wieder gestohlen worden. Gleichzeitig machte sie Hoffnung, dass es bald wieder möglich sein wird, ein T-Shirt zu erwandern. "Wir schauen, wie wir das anders lösen können."

Doch die Probleme am Sieben-Berge-Weg sind kein Einzelfall. So berichtete Rosa Hauenstein (Grüne) von einer Bank an einem Aussichtspunkt, die mittlerweile an einem völlig anderen Ort steht, von dem man gar nicht mehr die Aussicht über Nagold genießen könne. "Wir haben gerade viel Vandalismus", räumte OB Großmann ein.

Doch auch der Tourismus-Boom selbst hat seine Schattenseiten. So beklagte Stadtrat Kurt Brei (CDU), dass der zunehmende Radverkehr an manchen Stellen zur Gefahr für Fußgänger werde. Ständig müsse er zur Seite springen, weil ein Radfahrer klingele. "Ich habe das Gefühl, man will die Fußgänger weghaben." Daher schlug Brei vor, Radfahrer- und Fußgängerspuren zu trennen.

Rücksicht auf andere

Doch das lehnte Oberbürgermeister Großmann ab. "Verkehrswende heißt Mischverkehr." Außerdem habe er bisher nur wenige Beschwerden über den Radverkehr erhalten. "Im Großen und Ganzen funktioniert es." Gleichzeitig mahnte Großmann: "Das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme gilt für alle Verkehrsteilnehmer."

Brei äußerte aber noch eine andere Sorge. Nämlich, dass sich die meisten Tourismus-Projekte vor allem auf die Kernstadt konzentrieren. "Ich vermisse die Teilorte, dabei sind die allesamt attraktiv." Daraufhin erwiderte Leutner, dass die Teilorte durchaus in die Projekte mit einbezogen würden. Zum Beispiel beim von der Stadt organisierten Fotowettbewerb mit mehreren Einsendungen aus Teilorten gekommen.