Da stapeln sich Akten – in Schönwald hofft man auf den Abbau von Rückständen und Klarheit über die Finanzen. (Symbolfoto) Foto: dpa/Christian Charisius

Es ist ein Aufreger hinter den Kulissen: Fehlende Jahresberichte von den Eigenbetrieben in Schönwald. Umso schwerer wiegt dieses Manko allerdings aufgrund mieser Zahlen.

Viel zu spät trotz mehrfacher Anmahnung – und durchaus mit Folgen: Der Gemeinderat Schönwald hielt nun endlich wenigstens jeweils zwei Jahresberichte der Eigenbetriebe in Händen.

 

Allerdings betrafen diese beim Eigenbetrieb Wasserversorgung die Jahre 2021 und 2022, die der Tourismusbetriebe erst die von 2019 und 2020.

Keine rosigen Zahlen

Bei der Wasserversorgung schloss wenigstens das Jahr 2021 noch mit einem kleinen Plus von 22 337 Euro ab – das Folgejahr allerdings endete ernüchternd: mehr als 57 000 Euro Minus. Harald Hafner, Chef der Finanzen im Ort, begründete dies durch starke Abnahmen von Wasser aus Furtwangen sowie mehrere große Wasserrohrbrüche.

Den Zukauf von Trinkwasser aus Furtwangen verteidigte Bürgermeister Christian Wörpel, da die früher praktizierte Entnahme von Oberflächenwasser aus der Gutach ebenfalls deutliche Mehrkosten verursacht habe. Vor allem hohe Aufbereitungskosten im Wasserwerk waren die Folge, da das Bachwasser eine deutliche Trübung aufweise und auch bakteriell verunreinigt sei.

Gegensteuern erschwert

Johannes Göppert (BLS) betonte dazu, dass es wegen genau solcher Dinge wichtig sei, dass die Jahresrechnungen zeitnah vorliegen. Denn nur dann sei ein rechtzeitiges Gegensteuern möglich.

Das Jahr 2019 bei den Tourismusbetrieben verlief „normal“ – mit einem Verlust von gut 700 000 Euro, damals noch mit Hallenbad. Dramatisch war das Corona-Jahr 2020. Da touristisch die Kosten vorhanden seien, allerdings ohne eine wenigstens teilweise Refinanzierung durch Einnahmen, stieg der Verlust auf 792 500 Euro an.

Dem Gremium blieb nur die Kenntnisnahme und Zustimmung – und die Hoffnung auf eine zeitnahe Weiterführung der Buchhaltung. „Wir hoffen, so bald als möglich die noch ausstehenden Jahresrechnungen zu erhalten“, meinte Kämmerer Hafner dazu.