Beim Treffen in Lautenbach (von links): Thomas Krechtler, Reinhard Schmälzle, Britta Böhr, Janina Hutt, Sonja Schuchter, Matthias Bauernfeind, Myriam Geiser, Xenia Jauker, Adrian Sonder, Yvonne Flesch und Michael Ruf Foto: Gundi Woll/Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord

Der Naturpark und die Nationalparkregion vertiefen ihre Zusammenarbeit bei den Themen nachhaltiger Tourismus und Regionalvermarktung.

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und die Nationalparkregion Schwarzwald werden künftig in den Bereichen nachhaltiger Tourismus sowie Regionalvermarktung und Regionalentwicklung ihre Zusammenarbeit vertiefen. Das gaben beide laut Mitteilung des Naturparks bei einem Treffen in Lautenbach (Ortenaukreis) bekannt.

 

„Gemeinsam wollen wir bei Einheimischen und Gästen mit attraktiven Freizeitangeboten ein Bewusstsein für die Schönheit unserer Natur schaffen und das Kulturgut der Schwarzwälder Landschaft auf eine nachhaltige, das heißt naturverträgliche, Weise erhalten und weiterentwickeln“, erläutert die stellvertretende Geschäftsführerin des Naturparks, Yvonne Flesch.

Der Naturpark ist in der Nationalparkregion bereits sehr präsent. Beispiele sind beim Tourismus die Trekking-Camps und die Naturpark-AugenBlick-Rundwanderungen, bei der Bildung die Naturpark-Schulen und Naturpark-Kindergärten, bei der Regionalvermarktung die Naturpark-Märkte und Naturpark-Wirte.

Netzwerke und Know-how werden gebündelt

„Uns ist die Zusammenarbeit mit dem Naturpark sehr wichtig“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Nationalparkregion Schwarzwald und Bürgermeister von Baiersbronn, Michael Ruf. „Der Naturpark und die Nationalparkregion sind sich ergänzende Institutionen.“

„Viele der Gemeinden und Städte der Nationalparkregion sind seit der Gründung des Naturparks zur Jahrtausendwende 2000 Mitglied bei uns“, führte Flesch aus. „Insofern ist es nur folgerichtig, dass wir unsere Netzwerke und unser Know-how jetzt vermehrt mit der Nationalparkregion Schwarzwald teilen und auf diese Weise den Schwarzwald gemeinsam nachhaltig weiterentwickeln. Das kommt Einheimischen wie Gästen zugute.“

Neuer Naturpark-Partner

Als Zeichen der Wertschätzung für nachhaltige touristische Projekte der Nationalparkregion sowie als Grundstein für eine vertiefte Zusammenarbeit, so heißt es weiter in der Mitteilung, zeichnete der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord die Nationalparkregion bei dem Treffen in Lautenbach auch als Naturpark-Partner aus. Die Urkunde überreichte Flesch den beiden Geschäftsführerinnen der Nationalparkregion GmbH, Myriam Geiser und Xenia Jauker.

„Gemeinsam mit dem Naturpark bieten wir nicht nur den 2,3 Millionen Gästen, sondern auch unseren 250 000 Einwohnern attraktive Erlebnismöglichkeiten, um unsere wunderschöne Kulturlandschaft zu genießen“, sagte Geiser bei der Urkundenübergabe.

Nationalparkregion vom Land zertifiziert

Für ihren nachhaltigen Einsatz wurde die Nationalparkregion 2023 vom Land Baden-Württemberg als „Nachhaltiges Reiseziel“ ausgezeichnet. Um das Zertifikat zu erhalten, müssen etwa umweltfreundliche Anreisemöglichkeiten, barrierefreie Zugänge zu touristischen Attraktionen sowie ein Angebot regionaler, landestypischer Lebensmittel zur Verfügung stehen. Auf ihrer Internetseite hat die Nationalparkregion eine Übersicht zu diesen Themen zusammengestellt.

Wer macht was?

Naturpark
„Mensch und Natur im Blick“ hat der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord. In dem 2000 gegründeten Naturpark-Verein sind mehr als 100 Städte und Gemeinden sowie sieben Land- und drei Stadtkreise im nördlichen und mittleren Schwarzwald Mitglied – auch alle Gemeinden und Städte der Nationalparkregion. Der Naturpark umfasst eine Fläche von 420 000 Hektar und reicht von Karlsruhe und Pforzheim im Norden über Baden-Baden und Ettenheim im Westen sowie Nagold und Oberndorf am Neckar im Osten bis nach Hornberg im Süden. Aufgabe des Naturparks ist es, die Schwarzwälder Kulturlandschaft in ihrer Vielfalt und Schönheit zu erhalten.

Nationalpark
„Eine Spur wilder“ geht es hingegen im 2014 gegründeten Nationalpark Schwarzwald zu. Das Schutzgebiet zwischen Baden-Baden und Freudenstadt umfasst eine Fläche von 10 000 Hektar und liegt mitten im Naturpark-Gebiet. Bis 2044 soll der Mensch auf 75 Prozent der Gesamtfläche nicht mehr in die natürliche Entwicklung eingreifen.

Nationalparkregion
Um eine nachhaltige, touristische Weiterentwicklung und Vermarktung des Nationalpark-Gebiets sowie der angrenzenden Kommunen geht es bei der Nationalparkregion Schwarzwald. 2020 als GmbH gegründet, umfasst sie 27 Gemeinden und Städte in drei Landkreisen. Die Geschäftsstelle ist in Baiersbronn angesiedelt, die Tourist-Info im Nationalparkzentrum.