Katrin Schindele, die tourismuspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und Abgeordnete des Wahlkreises Freudenstadt, wollte mit Kleinen Anfragen einen Sachstand zum Nationalpark Schwarzwald erhalten – so auch hinsichtlich des Tourismus.
Wie hat sich der Tourismus durch die Gründung des Nationalparks Schwarzwald entwickelt? Das wollte die tourismuspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion Katrin Schindele wissen, wie ihr Büro in einer Mitteilung schreibt.
„Daher habe ich mehrere Kleine Anfragen zu unterschiedlichen Themenkomplexen wie zum Beispiel Tourismus ans Umweltministerium gerichtet. Schließlich war gerade die Stärkung des Tourismus und der Wirtschaft vor Ort damals ein klar gefordertes Ziel. Daher wollte ich wissen, welche der damals geplanten Maßnahmen bereits umgesetzt sind, welche sich in der Umsetzung befinden und wo noch Handlungsbedarf besteht“, erklärt Schindele in der Mitteilung.
Nach den Angaben des Umweltministeriums habe der Nationalpark für die Region neue touristische Impulse gesetzt. Hervorgehoben wird dabei das gemeinsame Tourismuskonzept der 2020 gegründeten Nationalparkregion Schwarzwald GmbH, der mittlerweile 27 Gemeinden angehören. Darüber hinaus sei mit der Errichtung des Nationalparkzentrums am Ruhestein ein Besuchermagnet und touristischer Mehrwert für die Region entstanden.
2022 lediglich 772 000 Gäste
Gleichwohl wird eingeräumt, dass man von den damals prognostizierten Besucherzahlen aktuell aber noch meilenweit entfernt sei. Statt jährlich drei Millionen waren es im Jahr 2021 971 000 und 2022 lediglich 772 000 Gäste im gesamten Nationalparkgebiet. Die Zahlen 2023 lägen noch nicht komplett vor.
Ähnlich sehe es bei den zahlenden Besuchern des Nationalparkzentrums aus, das im zweiten Halbjahr 2021 von 31 684, im Jahr 2022 von 49 870 und im Jahr 2023 lediglich von 57 981 Gästen besucht wurde.
„Anhand der Besucherzahlen in den vergangenen drei Jahren kann noch nicht von einem Besuchermagnet des Nationalparkzentrum gesprochen werden“, so Katrin Schindele. Die Besucherzahlen spiegeln sich dabei auch in den Fahrgastzahlen der eigens eingerichteten Regionalbuslinien wider. Die Landtagsabgeordnete weist darauf hin, dass auch hier deutlich Luft nach oben sei.
Um dieses Angebot zu verstetigen, wenn man es für Einheimische und Gäste langfristig erhalten wolle, ist weiterhin das Wohlwollen des Landesverkehrsministerium erforderlich. Grundsätzlich plädiere Schindele dafür, immer auch das Gesamtbild im Blick zu behalten: „Wenn wir über die Chancen für den Tourismus in unserer Region sprechen, müssen wir auch darüber sprechen, was den Schwarzwald ausmacht. Der Wald! Und das optische Bild hat sich leider viel stärker und schneller verändert, als das vor zehn Jahre prognostiziert wurde. Diese Veränderungen werden nun unterschiedlich ausgelegt, aber man kann hier die Frage nicht einfach ausklammern, wie unsere Gäste darauf reagieren. Aus meiner Sicht gibt es aktuell einfach noch zu wenig valide Ergebnisse, wie sich das ‚Natur Natur sein lassen‘ perspektivisch auswirkt.“
Loipen werden betreut
Die Nationalparkregion Schwarzwald erhält lediglich einen kleinen jährlichen Betrag, ansonsten kann die Region nur auf die allgemeinen touristischen Förderungen des Landes wie das Tourismusinfrastrukturprogramm, Entwicklung ländlicher Raum oder Leader zurückgreifen.
„Besonders positiv ist zu erwähnen, dass die Loipen im Schutzgebiet vom Nationalpark betreut und gefördert werden. Ebenfalls ist der Loipenförderverein mit einem Kostenanteil beteiligt. Dies ist für Gäste, Einheimische und Wintersportler ein großer Gewinn“, ist sich Schindele sicher und so könne auch der Nationalpark Schwarzwald für die Einheimischen positiv wahrgenommen werden und kostenfrei nutzbar sein.