Aber auch Niederländer, Belgier und Spanier lieben den Schwarzwald. Das zeigen aktuelle Zahlen. Die präsentierte ein Mann, der für den Tourismus brennt und vom Gemeinderat mit Lob überhäuft wurde.
Der Tourismusmotor brummt in Triberg. Deutlich wurde dies in den Anmerkungen zur Tourismus-Statistik in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend. Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold erhielt dafür aus allen Fraktionen ein dickes Lob.
Noch nicht ganz auf Vor-Corona-Niveau seien die Zahlen, aber ziemlich nah dran. Zu den Rahmenbedingungen für Übernachtungsgäste wusste Arnold, dass viele der langjährigen Vermieter, vor allem im Bereich Kapellenberg, zumeist aus Altersgründen weggefallen seien. Dafür gebe es verstärkt komplett neu und sehr gut eingerichtete Appartements, teilweise direkt im Stadtgebiet.
Die Zahl der Gästebetten klettert auf 1216
Im Endeffekt standen daher 1216 Betten zur Verfügung – nochmals 65 mehr als im Vorjahr. Durchschnittlich verweilten Gäste 2,2 Tage in der Wasserfallstadt, unter Berücksichtigung der Asklepios-Klinik 3,3 Tage. Gut 158 000 Übernachtungen, davon mehr als 60 000 in Heimen und Kliniken, konnte die Stadt mit Ortsteilen verbuchen.
Warum Gremmelsbach und Nußbach abfallen
Stark rückläufig seien die Übernachtungen in Nußbach und Gremmelsbach, da keine größeren Häuser mehr zur Verfügung stünden. Nahezu 126 000 Übernachtungen fielen in Triberg an (plus 4,8 Prozent), in Nußbach waren es 15 165 Übernachtungen (minus 7,3 Prozent), Gremmelsbach musste bei 17 323 Übernachtungen ein Minus von 10,7 Prozent hinnehmen.
40 682 Gäste aus dem Ausland
Die Mehrzahl der Übernachtungsgäste kam aus Deutschland, speziell aus Baden-Württemberg, insgesamt übernachteten 40 682 Menschen aus dem Ausland in Triberg und Umgebung. Nach wie vor stehen die Niederlande und Belgien auf den „Podestplätzen“, wobei Platz zwei an Spanien ging – mit deutlich zunehmender Tendenz: „Gefühlt muss Spanien im Sommer leer gewesen sein, der Schwarzwald war von Spaniern überflutet“, so Arnold. Insbesondere spiele bei den Südländern das Thema „Wasser“ eine herausragende Rolle.
Das Tagesgeschäft nähert sich wieder den Zahlen vor der Pandemie an – deutlich sichtbar an den zunehmenden Zahlen der Busse, die wieder kommen. Dafür besuchte das Team um Arnold viele Messen und setzte Mailing-Aktionen um. Fast 460 000 Tagesgäste zählte man.
88 000 Besucher – Rekord für Schwarzwaldmuseum
Seit Einführung der Triberg-Inklusive-Karte nähmen auch die Besuche bei Triberg Fantasy, dem TribergLand und vor allem im Schwarzwaldmuseum enorm zu. So durfte sich das Museum über rund 88 000 Besucher freuen – bei Weitem das höchste Besucheraufkommen seit mehr als 20 Jahren, wie der Tourismuschef betonte.
Ebenfalls einen neuen Rekord verzeichnete Triberg Fantasy mit rund 73 000 Gästen, knapp 45 000 besuchten das TribergLand. „Die Besucher erwarten einen Mehrwert – den wir ihnen mit der Triberg-Inklusive-Card bieten können“, stellte Bürgermeister Gallus Strobel fest.
Der Marketingleiter erfährt große Wertschätzung
Klaus Wangler (CDU) betonte, dass viel am „Vollblut-Touristiker“ Arnold hänge, man wisse, was man an ihm habe. Schade bei den Zahlen seien die des TribergLands, das wegen des Standorts etwas „abfalle“. Diesen habe man aber bewusst gewählt, wie er erinnerte. Vielleicht könne man das TribergLand etwas besser ausweisen, dachte Wangler laut nach. Klaus Nagel (FWV) zeigte auf, dass sich Arnolds Visionen schon zu guten Teilen erfüllt hätten. Als einer der Macher im Heimat- und Gewerbeverein lobte er vor allem die gute Zusammenarbeit im Schwarzwaldmuseum.
In diesem Zusammenhang lobte auch Mike Mauscherning (SPD) Nikolaus Arnold. Er habe aber gesehen, es tue sich etwas im Hotel „Wehrle“ und wollte Genaueres erfahren, wobei ihm Arnold hier nicht weiterhelfen konnte.
Der Gemeinderat nahm den Vortrag von Stadtmarketingleiter Arnold wohlwollend zur Kenntnis.