Die „Perle des Killertals“ ist zukünftig ein Stück „Schwäbische Alb“. Der Gemeinderat hat am Donnerstag den Beitritt Jungingens zum gleichnamigen Tourismus-Verband beschlossen.
Bürgermeister Oliver Simmendinger konnte Claudia Diez beruhigen: Die Gemeinde halse sich mit diesem Vereinsbeitritt keine zusätzliche Verpflichtung auf, beispielsweise dass die Wanderwege besonders hergerichtet oder gepflegt sein müssten. „Ob und was wird im Rahmen des Vereins bewerben liegt in der Entscheidung des Gemeinderates“, so Simmendinger.
Mitgliedschaft beim Tourismusverband bringt einige Vorteile
Man müsse lediglich den Jahresbeitrag von 475 Euro bezahlen, um in den Genuss der Vorteile der Mitgliedschaft dieser zentralen Dachorganisation für die gesamte Reise- und Ferienlandschaft der Schwäbischen Alb zu kommen. Als Mitglied könne man zukünftig das entsprechende Vereinslogo benutzen, werde namentlich auf den Land- und Wanderkarten erwähnt, sei an Marketingaktionen beteiligt und kostenlos bei Messen und Kampagnen mit dabei.
Außerdem, und das sah Simmendinger als besonderen Vorteil, habe man eine Beteiligungsmöglichkeit an der „Albcard“, die Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr oder bei Eintrittspreisen zu Sehenswürdigkeiten für Übernachtungsgäste in der Region böte. Hier – und da horchten die Räte besonders auf – könnte vielleicht auch das Freibädle sowie das Hallenbad mit beworben werden – was allerdings noch separat besprochen werden müsste, wie Simmendinger betonte.
Gemeinderat erhofft sich eine verbesserte Außendarstellung Jungingens
Mit der Mitgliedschaft erhoffe man sich eine verbesserte Außendarstellung Jungingens – was sich laut Simmendinger vor allem auch die heimischen Unternehmer gewünscht hätten. Jungingen sei selbst im näheren Umkreis noch relativ unbekannt, hätten diese erst vor kurzem bemängelt. Die Mitgliedschaft böte dafür sehr wohl die Möglichkeit, den Bekanntheitsgrad des Ortes zu „pushen“, wie Matthias Kohler meinte. Ein ganz unbeschriebenes Blatt ist Jungingen im Alb-Tourismusverband allerdings nicht. Das hier ansässige Hotel Post sei bereits Mitglied, merkte der Bürgermeister an.
Martin Weinschenk befürchtet Nachteile für den Naherholungswert des Ortes
Die „Contra-Rolle“ bei der Diskussion übernahm Martin Weinschenk. Er befürchtet, dass die Vermarktung Jungingens nur wenigen nütze, der Gemeinde als Ganzes aber nichts oder sogar Nachteile bringen könnte – beispielsweise in Form von Hinterlassenschaften der Touristen. Auch sehe er die Landschaft um den Ort zwar als Naherholungsgebiet, „aber weniger für Touristen, sondern primär für die Junginger“.
Dass zukünftig beispielsweise der Junginger Wasserfall überrannt werde, sei eher nicht zu befürchten, merkten Alexander Pick und Matthias Kohler an. Denn der sei schon längst kein Geheimtipp mehr und sogar als Werbeartikel des Landratsamtes auf einem Puzzele verewigt. Der Rat stimmte mit zwei Gegenstimmen dem Beitritt zu.