Der Verein Tourismus, Handel und Gewerbe (THG) in Schömberg arbeitet eng mit der Touristik und Kur zusammen. Foto: Krokauer

Der Tourismus und der Handel in Schömberg hat schwere Zeiten hinter sich. Die Corona-Pandemie setzte den Betrieben schwer zu. Jetzt kommt auch noch die Inflation hinzu. Schömbergs oberster Touristiker Christoph Eck blickt trotzdem optimistisch in die Zukunft.

Schömberg - Christoph Eck, Vorsitzender des Vereins Tourismus, Handel und Gewerbe (THG) in Schömberg ist die Erleichterung deutlich anzumerken. Nach all den Beschränkungen während der Pandemie können die Betriebe endlich wieder aufatmen. Die Aufhebung der Isolationspflicht bei Infektionen in Baden-Württemberg hat er erleichtert aufgenommen. Im Gespräch mit unserer Redaktion erinnert er daran, dass die Beherbergungsbetriebe mit der Gastronomie und der Einzelhandel 2020 und 2021 monatelang geschlossen waren. Nach dem echten Lockdown im Winter 2020/2021 sei 2021/2022 ein kalter Lockdown gekommen, so Eck. Durch die Absage aller Messen, Feste und Weihnachtsmärkte seien die Gäste und damit auch die Umsätze ausgeblieben.

Inflation und Fachkräftemangel

Auch das Jahr 2022 ist nicht einfach. Die alles beherrschenden Themen seien die Inflation, der Fachkräftemangel und der Abbruch von Lieferketten gewesen, so Eck. Mit dem Krieg von Russland gegen die Ukraine sei eine Energiekrise ausgelöst worden. Sie stelle die Unternehmen vor große Herausforderungen.

Wieder mehr Übernachtungen

Dennoch gibt es eine positive Entwicklung. Hatte Schömberg im freien Tourismus 2019 fast 36 000 Übernachtungen, brachen sie im Corona-Jahr 2020 auf rund 21 000 ein, um 2021 wieder auf fast 25 000 zu steigen. Ende September 2022 hatte Schömberg im freien Tourismus bereits wieder so viele Übernachtungen wie im gesamten Jahr 2021. Stark gefallen sind die Übernachtungen bei den Kliniken. Waren es 2019 noch 158 000, sank ihre Zahl 2020 auf 139 000 und im vergangenen Jahr sogar auf 130 000. Im Gegensatz zum freien Tourismus stagnieren hier die Zahlen auf dem während der Pandemie erreichten niedrigen Niveau.

Bei Messen präsent

Die Gästeankünfte halbierten sich im freien Tourismus von 2019 mit 14 000 auf 7000 im vergangenen Jahr. 2022 steigen sie aber wieder, freute sich Eck. Bei den Kliniken fiel die Zahl der Gästeankünfte von 2019 auf 2021 von etwas mehr als 11 000 auf etwas über 8000. Bei den Kliniken stagnieren die Zahlen auch bei den Ankünften. Um Präsenz zu zeigen, ist der THG bei der Messe Caravan, Motor und Touristik (CMT) im Januar in Stuttgart ebenso vertreten wie bei der Reisemesse Saarbrücken im Februar.

Weniger Mitglieder

Angesichts der Krisen ist es für Eck besonders wichtig zusammenzuhalten. Das gelinge in Schömberg besonders gut. Er lobte den engen Schulterschluss zwischen dem THG, der Touristik und Kur sowie der Gemeindeverwaltung. Bedauerlich ist für ihn, dass die Zahl der Mitglieder im THG abnimmt. Der Verein hat in diesem Jahr 86 Mitglieder. Das sind neun weniger als 2021. Bekomme ein Betrieb einen neuen Besitzer, dann trete dieser nicht mehr automatisch dem THG bei, weil er darin keinen Sinn sehe, bedauert Eck: "Der Solidargedanke schwindet."