Im vergangenen Jahr wurde in Schömberg der Aussichtsturm eröffnet. Foto: Fritsch

Die Pandemie hat der Gastronomie, den Hoteliers sowie den Einzelhändlern in Schömberg in den vergangenen beiden Jahren schwer zugesetzt. Immerhin ging es 2021 wieder etwas aufwärts.

Schömberg - In der jüngsten Sitzung des Schömberger Gemeinderates legte Marina Moser, Leiterin der Touristik und Kur (TuK), ihren Bericht für das abgelaufene Jahr vor. Moser verlässt die TuK und übernimmt ab dem 1. Mai die Betriebsleitung am Aussichtsturm Himmelsglück sowie der Waldflug-Anlagen. Sie bleibt also der Glücksgemeinde erhalten.

Sonderprogramm aufgelegt

Nach dem durch Corona bedingten dicken Minus im Jahre 2020 im Vergleich zum Vorjahr ging es im vergangenen Jahr mit den Übernachtungen wieder etwas aufwärts. Die knapp 164 000 Übernachtungen von 2020 bedeuteten gegenüber 2019 ein Minus von fast 24 Prozent. 2021 waren es dann wieder etwas mehr als 172 000 Übernachtungen, wovon fast 149 000 auf die drei Kliniken und fast 23 500 auf den freien Tourismus wie Hotels und Ferienwohnungen entfielen. Im freien Tourismus gab es ein Plus von 12,7 und bei den Kliniken von 6,5 Prozent. "Die Betriebe sind offen und relativ gut ausgelastet", freute sich Moser. Die Gemeinde Schömberg unterstützte die Betriebe mit einem Sonderprogramm in Höhe von 20 000 Euro. So bekamen die Unternehmen zum Beispiel Hilfe in der Werbung, bei Workshops und den Veranstaltungen.

Höhepunkt im vergangenen Jahr war die Eröffnung des Aussichtsturms Himmelsglück. Seit der Eröffnung am 18. Juni wurden die Corona-Regeln aber immer wieder geändert. Etwas mehr als 30 000 Gäste haben den Turm bislang besucht. Es sei stark vom Wetter abhängig gewesen, wie viele Gäste den Turm besucht hätten, so Moser.

Waldmurmelbahn geplant

Moser machte deutlich, dass noch nicht alle Bereiche am Turm fertig sind. Die barrierefreie Augenblickrunde mit verschiedenen Erlebnisstationen soll aber demnächst abgeschlossen werden. Bereits aufgestellt sind unter anderem ein Holzxylophon und Panoramafernrohre auf der obersten Plattform des Turms. Im Frühjahr kommen noch ein Biotop, eine Waldmurmelbahn und eine Sitzbank hinzu. Derzeit werden rund um den Turm die beiden Rutschen "Black Forest Flyline" und "Black Forest Flying Fox" gebaut. Investor ist der Schömberger Michael Wernecke. Der Geschäftsführer der Schömberg Erlebnis GmbH baut außerdem noch eine Lager- und Toilettenanlage direkt am Turm sowie eine Wander- und Erlebnishütte als Servicegebäude mit Kiosk am Kurpark. Darüber hinaus bekommt die Gemeinde Schömberg auch noch einen Kur- und Heilwald. Arbeiten dafür beginnen jetzt.

Neues Konzept für Kurhaus

Das Sorgenkind bleibt das Kurhausrestaurant, räumte Moser ein. Die Gastronomie habe mit dem Kurimage zu kämpfen gehabt und sei von Einheimischen kaum genutzt worden. Von den Gästen allein und einzelnen Veranstaltungen wie Hochzeiten hätten die Pächter meist nicht leben können. Im Schnitt habe die Gemeinde alle zwei Jahre einen neuen Pächter suchen müssen, was das Image weiter verschlechtert habe. In der aktuellen Situation wolle auch niemand in einen Gastronomiebetrieb einsteigen, gab Moser zu bedenken. Aus diesen Gründen beschäftige sich die Verwaltung gerade mit der Entwicklung eines Konzeptes für das Kurhaus.