Was ist am Schlossberg möglich und sinnvoll? Der Gemeinderat hat einen Landschaftsplaner beauftragt, gemeinsam eine Konzeption für diesen Bereich zu entwickeln. Foto: Wegner

Wie soll es auf dem Schiltacher Schlossberg weitergehen? Mit möglichen Konzepten hat sich nun der Gemeinderat Schiltach in einer weiteren Runde beschäftigt.

Schiltach - Der Schlossberg, so Bürgermeister Thomas Haas, habe eine "wichtige Funktion für Bevölkerung und Tourismus". Seit vielen Jahren sei Thema gewesen, wie man den Schlossberg aufwerten könne. Dabei sei es schwierig gewesen, sich auf ein Konzept zu einigen. Damit es aber eine Konzeption aus einem Guss geben kann, habe der Gemeinderat beschlossen, die Ideen zu sammeln – und so kam es in der Ratssitzung "zum nächsten Schritt".

Landschaftsarchitekt Harald-Armin Sailer aus Rottweil war mit der Umsetzung und weiteren Begleitung beauftragt worden. Unterstützt wird er von seiner Frau Jenny. Er sei sicher, "gemeinsam ein schönes Konzept entwickeln zu können", sagte er nun in der Sitzung.

Der Schlossberg ist nach Einschätzung des Bürgermeisters "ein wichtiger Punkt für die Schiltacher", deswegen sei es wichtig, die Öffentlichkeit mitzunehmen. Wenn niederschwellig etwas verbessert werden könne, das Aufenthaltsqualität schaffe, seien dies "sehr gute Punkte, die den Zeitgeist treffen". Und wenn Geschichte erfahrbar gemacht werde, "sind wir auf einem guten Weg", sagte Haas.

Die Zugänge gefunden

Nachdem sie bei einer Begehung, so berichtete Sailer, die "Zugänge gefunden haben", seien sie angetan gewesen, "wie viele Wege es am Schlossberg gibt und was man finden kann, was sich so nicht so schnell erschließt."

Erste Eindrücke seien gewesen, dass es Wege gebe, die man schlecht finde, dann gebe es die Burg oben, die mit den Linden und den Resten der Burgmauer einen "magischen Raum" darstelle. Nicht zuletzt gebe es auch die von unten sichtbare Brücke.

Für die weitere Überlegung – Ideen waren schon in einem früheren Treffen abgefragt worden – war es Sailer wichtig zu wissen, welche "emotionale Verbindung" die Ratsmitglieder zum Schlossberg hätten. Deshalb wurde allen ein "kleiner Fragebogen ausgeteilt, mal schnell was hinschreiben und zurückgeben", sagte Sailer dazu, weil eine klassische Workshopsituation wegen Corona "leider derzeit keine gute Idee" sei.

Das schönste Erlebnis

Mit dem Bogen wurde das schönste Erlebnis oder die schönste Erinnerung an den Schlossberg abgefragt, worin das größte Potenzial gesehen werde, aber auch, was der Einzelne Besonderes am Schlossberg sehe. Ebenfalls gehörte die Frage dazu, was der Schlossberg werden solle: Ein Ort der Ruhe? Der Begegnung? Für Kunst und Kultur? Der unberührten Natur? Diese und auch andere Aspekte konnten aufgeführt werden.

Sailer meinte, man könne dort viel umsetzen, abbilden und verwirklichen, was Sinn mache, "denn der Schlossberg ist sehr groß".

Ideen und Impulse aus der Vorbesprechung waren in vier Punkte aufgeteilt. Dazu gehörte "die Burg erlebbar machen", es seien auch immer die einst schönen Feste angesprochen worden, ein Grillplatz sei Thema, zudem Sport und Bewegung, Fitnessgeräte, ein Themenspielplatz und mehr. Wichtig sei: Wenn der Platz oben am Berg für Feste oder ähnliches genutzt werden soll, dann sollte dieser barrierefrei für Senioren erreichbar sein.

Bewuchs zurücknehmen

Hinsichtlich der Ausblicke wurde angeregt, den Bewuchs zurückzunehmen, so gebe es "eine Sichtbeziehung vom Marktbrunnen zum Pavillon", die man akzentuieren könne.

Auch der historische Verein habe Ideen eingebracht, um beispielsweise die "Burg erlebbar" zu machen. So sei die Idee aufgekommen, mit einem Modell anstelle nur einer Tafel zu arbeiten – eventuell auch mit interaktiven Punkten.

Bei den Wegeverbindungen gebe es schöne Stellen, an denen man Aussichten schaffen möchte. Auch dort könne man das, was zu sehen sei, interaktiv unterstützen. Zudem war die Idee ausgesprochen worden, Wege thematisch zu unterlegen. Geocaching sei ein Angebot für eine spezielle Zielgruppe, so sollte auch für Kinder "Attraktivität und Spannung" reingebracht werden.

Einen Turm auf dem höchsten Punkt des Bergs sah Sailer als nicht wünschenswert an, um diesen nicht noch "zu überhöhen". Allerdings sollte der Bereich freigeschnitten werden, damit der Schlossberg "als wichtige Landmarke von Schiltach" wieder deutlich wird.

Michael Buzzi wäre es wichtig, dass "Klarheit geschaffen" werde. Es sollte "nicht zu viel" sein und es müsse einen "roten Faden" geben.

Jaqueline Stehle sieht die "Wege als Erlebnis genug". Sie sprach sich für "mehr einfachere Möglichkeiten" aus und regte Weiden, ausgehöhlte Baumstämme oder ähnliches an, um "beim Wandern das Erlebnis" zu haben. Zudem könnte sie sich Hinweisplatten vorstellen, wie die Aussicht früher vom Schlossberg aus ausgesehen habe.

Bessere Ausschilderung

Ulrich Gebele wünscht sich eine bessere Ausschilderung des Zugangs, er finde es auch gut, "dass man nicht immer weiß, wo man rauskommt". Zu viele Schilder sollte es nicht geben, es reiche aus, wenn der Schlossberg "von unten gefunden" werde.

Für Barrierearmut warb Inge Wolber-Berthold. "Privilegiertes Parken", so der Planer, könne er sich vorstellen, es werde aber sicher schwierig werden, barrierefrei in den Burghof zu kommen.

Jetzt, so Sailer, sollen die weiteren Ideen eingearbeitet und für einen Masterplan dem Gemeinderat vorgestellt werden. Dann könnten aus denen die Aspekte weiterverfolgt und vertieft werden.