Mit der Erweiterung des Römerpfads wird Rottweils antike Vergangenheit um ein weiteres beeindruckendes Detail ergänzt.
Der Römerpfad in in der Altstadt wurde um eine weitere Station ergänzt. Neben einem römischen Säulenkapitell kann man nun ein Stück der römischen Straße sehen, die in die heutige Schweiz führte, teilte die Stadt in einer Pressemitteilung mit.
Rottweil gilt seit dem Fund eines römischen Schreibtäfelchens aus dem Jahr 186 nach Christus, auf dem Arae Flaviae als „municipium“ bezeichnet wird, als älteste Stadt Baden-Württembergs. Die wichtigsten bei archäologischen Ausgrabungen geborgenen Objekte sind heute im Dominikanermuseum Rottweil ausgestellt. Lediglich die Grundmauern des Legionsbades auf dem Nikolausfeld sind seit den 1970er Jahren frei zugänglich zu besichtigen.
Seit 2020 gibt es einen Rundweg
Die eigentliche römische Stadt aber befand sich auf dem Gebiet von Rottweil-Altstadt, wovon heute jedoch kaum noch etwas zu sehen ist. Seit 2020 kann auf einem Rundweg ein Eindruck der antiken Verhältnisse gewonnen werden.
Ausgangspunkt ist dabei St. Pelagius mit der zugänglichen Hypocaustanlange, einer römischen Fußbodenheizung, unter der Kirche. Durch die großzügige Förderung des Bürgervereins Rottweil-Altstadt sowie fachlicher und handwerklicher Unterstützung durch den langjährigen Grabungsleiter Thomas Schlipf konnte nun eine weitere Station verwirklicht werden.
Museumsleiterin Martina Meyr koordinierte das Projekt und konzipierte mit dem Büro Burkard Pfeifroth eine neue Informationsstele. Bisher markierte ein römisches Säulenkapitel auf einer modernen Stahlsäule die letzte Station des Rundwegs.
Ein Ausschnitt der Straße wurde rekonstruiert
Nun rekonstruierte Thomas Schlipf gemeinsam mit Mitarbeitern des städtischen Betriebshofs an der Stelle, an der die römische Straße ursprünglich verlief, mit original Pflastersteinen einen Ausschnitt des Straßenpflasters. Daneben befindet sich die neue Tafel mit Informationen zur römischen Straße in Richtung Vindonissa, dem heutigen Windisch, in der Schweiz. Diese war vom späten ersten bis in die Mitte des dritten Jahrhunderts eine wichtige Verbindung nach Rottweil.