Bürgermeister Norbert Swoboda freut sich ebenso über den neuen Naturerlebnisraum wie Assunta Finke (Schwarzwald-Tourismus Kinzigtal), Dagmar Fischer (Tourismusbeauftragte der Gemeinde) sowie Susanne Kopf und Julia Kiefer (beide Leader-Geschäftsstelle Schiltach). Foto: Dold

Was war der Raum nicht schon alles: DRK-Testzentrum, Zwischenlager für die Galerie Kimmich, Wahlraum oder einfach nur ein Sammelsurium für "Kruscht". Nun wurde die ehemalige Tourist-Info im Erdgeschoss des Rathauses aufgewertet – und wie. Dort ist nun ein Natur-Erlebnis-Raum angesiedelt.

Lauterbach - „Es ist super gelungen“, freute sich Bürgermeister Norbert Swoboda. „Hier können sich Gäste über Lauterbach informieren, aber natürlich auch Einheimische“, erklärte er. Es gibt einen separaten Zugang, sodass der Natur-Erlebnis-Raum auch am Wochenende – beispielsweise von Wanderern oder Tagesgästen – von 8 bis 18 Uhr genutzt werden kann. „Wir sind glücklich damit“, sagte Swoboda und lobte Dagmar Fischer, die Leiterin der Tourist-Information. Sie hatte die Idee für den Natur-Erlebnis-Raum und sorgte für dessen Verwirklichung.

Neuer Rathausplatz, neuer Nutzen für Tourist-Info

Für Dagmar Fischer war das Ganze eine kleine Zeitreise: „Vor 31 Jahren habe ich hier angefangen“, sagte sie. Lange sei überlegt worden, wie der Raum am besten genutzt werden könne. Auch der Rathausplatz sei neu gestaltet worden, daher habe es sich angeboten, die frühere Tourist-Info jetzt anderweitig zu nutzen. In Kooperation mit dem Verein Schwarzwald Tourismus Kinzigtal sei dann die Lösung mit dem „Natur-Erlebnis-Raum“ entwicklet worden, so Fischer.

Weil die Sehenswürdigkeiten in Lauterbach über den gesamten Ort mit Sulzbach und dem Fohrenbühl verteilt seien, soll das alles an einer zentralen Stelle gezeigt werden. „Die Leute sollen sehen: Was gibt es in Lauterbach; sie können sich hier Appetit holen“, sagte Fischer. So werden beispielsweise die Mühlen, die Themen-Wanderwege, der Yoga-Pfad oder die Kunst von Wilhelm Kimmich im Detail gezeigt und erklärt.

Foto in der Lauterbacher Tracht

Eine Stele zeigt die Lauterbacher Tracht. Die beiden Figuren eignen sich dafür, mit ihnen ein Foto zu machen – Besucher können den Kopf durchstecken. „Wir haben Schäppel statt Bollenhut“, betont Dagmar Fischer. Ein riesiges Foto zeigt eine Ortsansicht von Lauterbach. Daneben: ein Ruhewinkel. Dort lässt es sich beim Yoga entspannen – der Alltagsstress ist ganz weit weg.

Zudem können Gucklöcher geöffnet werden. Dort plätschern dann die Mühlen und der Besucher erhält Infos zu diesen. „Das bietet sich auch für den Unterricht unserer Naturparkschule an“, betont Fischer. Es lässt sich viel Wissen aneignen: So ist unter anderem zu erfahren, dass die Mooswaldmühle 28 Schaufeln hat.

Nebenan knistert es beim Kohlenmeiler, es gibt Infos zum Klettern am Kreuzfelsen und über die Wanderwege und die Natur in Lauterbach.

Kunst von Wilhelm Kimmich

Eine Wand ist der Kunst von Wilhelm Kimmich gewidmet: Dort erfahren Gäste vom Werdegang des Künstlers und können eine kleine Auswahl seiner Werke betrachten. Der Bauhof unter der Federführung von Jochen Fehrenbacher zeigte sein Handwerkskönnen und hat eine Sitzgruppe erstellt, damit es sich die Gäste gemütlich machen können.

Möglich wurde das gesamte Projekt durch eine Leader-Förderung. Für die Einrichtung gab es eine Förderung von 80 Prozent oder 15.840 Euro, wie Julia Kiefer von der Leader-Geschäftsstelle in Schiltach informierte. Die Gemeinde investierte bereits zuvor rund 20.000 Euro für die Renovierung und einen barrierefreien Zugang.

Von Leader gefördert würden, so Julia Kiefer, Projekte, die die Lebensqualität auf dem Land steigern, dem naturnahen Tourismus oder dem Umwelt- und Klimaschutz zugute kommen.