Sie freuen sich über den Gütenbacher Tourismus, der wieder nach langer Corona-Durststrecke anspringen kann: Bürgermeisterin Lisa Hengstler (links) und ihre Mitarbeiterin Bettina Hug. Foto: Kouba

Mit 1100 bis 1200 Einwohnern gilt Gütenbach als kleinste Gemeinde des Schwarzwald-Baar-Kreises. Auch im Tourismus ist sie eher "klein gepolt".

Gütenbach - Gleichwohl mischt sie mit und hat sich der GmbH und Co. KG "Zwei-Tälerland-Tourismus" mit Sitz in Gutach/Breisgau angeschlossen.

Zuständig in Gütenbach ist die Rathausmitarbeiterin Bettina Hug, die daneben Bürgerbüro, Gewerbeamt, soziale Aufgaben oder das Friedhofswesen zu versorgen hat. Die seit 21 Jahren in der Verwaltungszentrale Beschäftigte "sieht Land in Sicht" und kann berichten, dass sich der Ort nach dem Gemeinderatsbeschluss vom 16. Juli 2013 Richtung Westen und Rhein orientiert hat.

Damit sei eine kontinuierliche Weiterentwicklung garantiert. Mehrere Elztalgemeinden sind beteiligt und nach einem Berechnungsschlüssel werden die Jahresbeiträge des kooperativen Mitglieds ermittelt. Darüber hinaus hat Gütenbach über den Landkreis hinaus die Fühler ausgestreckt. Durch Beteiligung am "DreiWelten-Radweg" und "Rad+Wanderparadies Schwarzwald und Alb" ist man von Schonach bis Schaffhausen oder von Gütenbach bis an den Bodensee präsent.

Mit einer ganzen Reihe von Prospekten wird Werbung gemacht. Daneben sind die Internetauftritte attraktiv und informativ. Sie locken viele Besucher an. Eine Besonderheit stellt der "Schwarzwälder Hüttenwinkel – ursprünglich echt" dar, der sich für sechs interessante und anspruchsvolle Wanderungen stark macht. Unter anderem gibt es die "Wildbach-Tour", die als Rundweg von Obersimonswald zur Gütenbacher "Vesperstube Hintereck" führt, die bis Ende Oktober unter Corona-Auflagen geöffnet ist. Der gleiche Betreiber hält im Winter "Gruber’s Einkehrstuben" mitten im Dorf für Gäste parat.

Gastronomie stark zugesetzt

Corona hat der Gütenbacher Gastronomie stark zugesetzt. Zu kämpfen hatten vor allem die jungen Gastwirtseheleute im "Bachhof". Bedauerlicherweise existiert der "Bären“"nicht mehr und der einst beliebte "Maierhof" bietet nur noch "Bed & Breakfast" an. Da im "Dorfcafe" momentan eine Corona-Teststelle eingerichtet ist, müssen die Liebhaber von Kaffee und Kuchen bis Juli warten.

Ungünstig wirkt sich derzeit auch die Straßenschließung wegen Felssicherungsarbeiten zwischen Gütenbach und Simonswald aus. Die Blockade dauert möglicherweise bis Ende Juni. Erfreulich ist die Bilanz der sieben Ferienwohnungen. Im Jahre 2018 lagen die Übernachtungszahlen bei 2820.

2019 gab es 2775 Übernachtungen und 2020 spürte man den Einbruch und rutschte auf 1913 ab. Was man einführen könnte, wären die "Ferien auf dem Bauernhof", wozu es vieler Eigeninitiativen bedürfte. Unbestreitbar ist die Attraktivität des Ortes, denn seit den 1960er-Jahre wurde die Infrastruktur stringent verbessert. Bürgermeisterin Lisa Hengstler meinte daher: "Ziel ist es, Gütenbach als naturnahen Wohlfühlort voran zu bringen".

Uhren im "Hanhart-Museum"

Und – an Anziehungspunkten mangelt es nicht. Gerade der Legenden umrankte "Balzer Herrgott" lädt zum Besuch ein. Bäuerliche Historie kann man an der "Sägemühle" am Eingang zum Hübschental erfahren und wer es wild romantisch liebt, kann die "Teichschlucht" mit Start beim Maierhof erwandern. Einen intensiven Einblick in "Leben, wohnen, arbeiten in vorindustrieller Zeit" bietet das Dorf- und Uhrenmuseum.

Um Uhren geht es auch im "Hanhart-Museum". Die über 130-jährige Geschichte wird lebendig und das Innenleben von Stoppuhren und Chronographen wird anschaulich gemacht. Nicht nur für Bastler sind die "Faller Miniaturwelten" attraktiv. Man kann in ein eigenes Universum eintauchen, schauen und staunen. Gut ist die Zusammenarbeit mit dem Schwarzwaldverein, der auch in schwierigen Situationen für Wegumleitungen sorgt.

Touristische Auskünfte erteilt Bettina Hug (Telefon 07723 930616) oder "Zwei-Tälerland-Touristik" (07685 19433). Zahlreiche Broschüren sind zu erhalten, so die "Auszeit, ein Erlebnis – und Freizeitführer 2021", die "Gästezeit", Wanderkarten und entsprechende spezielle Prospekte. Infos gibt es auch über DreiWelten-Wandern oder zwei Hefte über "Paradies-Touren". Ferner verteilen die Gastgeber einen Flyer, der Auskunft über die "DreiWelten-Card" gibt.