Auch sie sind eine Säule des Konzepts Biohacking: Die Klimatherapeuten der Kur und Bäder (von links) Dirk Schreija, Ingrid Whitehall und Klaus Lang zusammen mit Kur und Bäder-Geschäftsführer Markus Spettel. Foto: Archiv/Strohmeier

Die jüngste Marke der Kur und Bäder ist das Biohacking – und sie erfreut sich zunehmender Beliebtheit.

Bad Dürrheim - "Es ist eine wirklich sehr spannende Nische, in der wir aber gut positioniert sind", äußert sich Markus Spettel, Geschäftsführer der Kur und Bäder GmbH.

Andere Kurorte wollen auf den Zug aufspringen

Insgesamt befindet man sich noch im Markenaufbau und in den vergangenen Wintermonaten punktete man vor allem mit dem Eisbaden. Hier seien die Interessenten aus Österreich und aus dem Frankfurter Raum angefahren, ließ Spettel wissen. Die Eisbade-Termine seien immer ausgebucht gewesen. Im Frühjahr und Sommer kommen jetzt beispielsweise Atemsessions auf den Plan. Die Kälteexpeditionen in den Salinensee fallen weg, sie kommen erst im Herbst wieder.

Andere Kurorte sind auf die Bad Dürrheimer Marke Biohacking ebenfalls aufmerksam geworden, so konnte Spettel die Innovation beim Deutschen Bädertag im vergangenen Jahr auf Rügen vorstellen, dort waren die Vertreter von rund 350 Kurorten versammelt. Eine weitere Plattform war der baden-württembergische Bädertag, der in Überlingen stattfand. Dadurch gab es einige Anfragen aus anderen Orten.

Doch so ganz neu ist das Thema gar nicht. Man habe sich auf bestehende Kompetenzen besonnen und diese neu aufgelegt. "Kneipp als traditionelles Heilverfahren fließt bei dem Thema immer wieder mit ein."

Es gehe beim Biohacking darum, dass die Menschen ihre Komfortzone verlassen – und so ähnlich war die Herausforderung auch für die Kur und Bäder am Anfang. Man wollte die neue Marke aufbauen und eine andere, jüngere Generation erreichen, deren Sprache sprechen. Für die Kur und Bäder war es "Gesundheit next level" – auf einem höheren und moderneren Niveau. Kneipp als Grundlage, untermauert von den wissenschaftlichen Erkenntnissen des Biohackers Wim Hof, der seine eigene Methode entwickelte.

Spettel sieht’s positiv

Spettel freut sich, dass es so gut angenommen wurde und sieht dem weiteren Markenaufbau in den nächsten Jahren optimistisch entgegen. Dadurch kann bestehendes Gästepotenzial erhalten und neues erschlossen werden. Zu den Maßnahmen gehört dabei auch der Biohacker-Kongress, der für den Herbst in Bad Dürrheim geplant ist.

Auf das Thema kam man bei der Kur und Bäder bereits 2018 und es ist – wie so vieles – aus den USA nach Europa geschwappt. Beim Brainstorming war es ein Thema unter vielen, welches dann jedoch weiter verfolgt wurde.

Zu Beginn der Corona-Pandemie waren die Themen beispielsweise Tipps für die Resilienz während der Phase, im Lockdown Bewegung im Homeoffice, wie übersteht man den Lockdown und einiges mehr. Für diese Online-Tipps sei der Auslöser Corona gewesen, so Spettel. Aber auch die ganze Biohacker-Szene setzt eher auf das Internet. Jetzt gilt es, das Angebot zu etablieren und weiterzuentwickeln. Das bedeutet beispielsweise auch, Buchungspakete zu entwickeln.