Eine Familie aus der Schweiz mit ihren vier Kindern überquert derzeit mit Pferd und Pony die Alb. Bei Harthausen machte die Gruppe Halt für eine kurze Vesperpause. Foto: Gauggel

Mit vier Kindern, einem Pferd und einem Pony gehen Zoltan Kaszas und Franziska Bütikofer von der Schweiz aus auf Wanderschaft. Derzeit wandern sie über die Schwäbische Alb.

Winterlingen-Harthausen - Schon am 30. März sind sie aus ihrer Schweizer Heimat, einem kleinen Ort im Zürcher Oberland, etwa 30 Kilometer von Zürich entfernt, losgezogen. Gemeinsam mit ihren vier Kindern haben sich Zoltan Kaszas und seine Frau Franziska Bütikofer eine besondere Auszeit gegönnt. Mit Pferd und Pony begeben sie sich auf "Säumer-Tour" – so wird das Wandern mit Pferden bezeichnet – durch Süddeutschland.

Kinder vom Unterricht befreien

Im Kanton Zürich gibt es die Möglichkeit, seine Kinder für bis zu einem Jahr für besondere Anlässe vom Unterricht befreien zu lassen. Das Projekt der Familie ist alles andere als alltäglich: Mit ihrem 11-jährigen Freiberger Wallach, einer alten lokalen Schweizer Pferderasse, und der Dartmoor-Pony-Stute, die immerhin schon 22 Jahre alt ist, hat sich Zoltan Kaszas und seine Frau Franziska Bütikofer zusammen mit ihren vier Kindern- zwei Jungs und zwei Mädchen zwischen vier und elf Jahren- auf große Wandertour begeben.

Von der Nordschweiz aus möchte die Familie über den Hegau, Oberschwaben, das Donautal und dann weiter über die Alb bis an den Neckar gelangen.

Halbzeit in Winterlingen

"Wir haben gerade Halbzeit und sind von der Zollernalb begeistert", schwärmt Mutter Franziska, als sie bei Harthausen eine kurze Vesperpause einlegen. Sie sind gerade von der Reitschule Iris Wachter aus Benzingen gekommen, wo sie einige Tage eine Pause eingelegt hatten und wollen dann bis zum Pferdehof Sontheim zu den Lieshöfen östlich von Harthausen weiter ziehen. "Für alle Fälle haben wir unser großes Zelt dabei", sagt Zoltan, aber meistens übernachten sie in einfachen Unterkünften in Pferde- und Reiterhöfen oder auch mal ganz romantisch im Stroh einer Scheune.

Die Tagestouren, bewältigen alle zu Fuß, täglich zwischen sechs und zehn Kilometer. Das Gepäck transportieren die Tiere. Unterwegs versorgt sich die Familie auf ihrer "Säumer-Tour“ weitgehend selber und kauft dabei gerne in den Hofläden entlang des Weges regionale Produkte.

Tour soll bis Ende Juli gehen

Vater Zoltan ist Lehrer von Beruf und hat sich für diese ganz besondere Fortbildung ein halbes Jahr freistellen lassen, um Outdoor-Erfahrungen für naturpädagogische Projekte mit Kindern zu sammeln, die er nach der Säumer- Tour in der Schweiz mit anderen teilen möchte. Auch für Mutter Franziska, einer studierten Agrarökonomin, ist die Tour mit Pferd und Pony und der großen Familie eine logistische Herausforderung und dennoch freue sie sich jeden Tag auf neue Erfahrungen und neue Begegnungen, erzählt sie. Die vier Kinder sind begeistert von den Erlebnissen auf der Tour und vermissen eigentlich nur ihre Freunde daheim in der Schweiz.

Ob sie wirklich bis Ende Juli weiter wandern ist hauptsächlich wetterabhängig. Bisher hatten sie damit Glück und sie hoffen, dass das auf ihrem Weg über die Alb und dann hinunter ins Neckartal auch so bleiben wird. Für die Rückreise in die Schweizer hat die Familie eine zuverlässige Rufbereitschaft eingerichtet, welche die ganze Familie samt vierbeiniger Lastenträger jederzeit abholen kann.