Göllsdorfs Reichtum an vielfältiger Landschaft lockt alljährlich Naturfreunde in den Ort. "Völkerwanderung" nennt es Uwe Meier und freut sich über die große Anziehungskraft.
Rottweil-Göllsdorf - Neben dem Naturschutzgebiet Jungbrunnen, mit seinen schönen Wander- und Radwegen, begeistert auch der Ausblick vom Dissenhorn. Der Naturlehrpfad ist hingegen etwas in Vergessenheit geraten. 1964 wurde er als ein Konzept entworfen, das Hobbygeologen, aber auch Schulklassen einen weitreichenden Einblick in die schwäbische Schichtenstufenlandschaft bieten sollte.
Die gesamte Wanderung vom Rottweiler Bahnhof über das Dissenhorn, weiter nach Feckenhausen und zurück zum Rottweil Bahnhof umfasst etwa zwölf Kilometer. Das Konzept von einst, soll nun neu, abgespeckt, kindgerecht, mit einem Wort "zeitgemäß" wieder aufgerollt werden.
Junge Eltern als weitere Zielgruppe
Selina Straub, vom der städtischen Abteilung Tourismus, stellte im Ortschaftsrat die Neukonzeption vor. Das geologische Wissen bleibt weiter Bestandteil des Naturlehrpfads, aber auf weniger Tafeln (vormals 30, jetzt zehn) komprimiert.
Um mit jungen Eltern eine weitere Zielgruppe zu erreichen, werde der Rundweg auf fünf Kilometer verkürzt. Die Wanderung startet auf dem Parkplatz bei der Mehrzweckhalle und einem Geschichtsexkurs zu Rottweil und Göllsdorf. Derart historisch gestärkt folgt der Anstieg hoch zum Dissenhorn. Neben dem weitreichenden Ausblick erwarte die Wanderer fortan eine Panoramatafel und wie gehabt ein Schild zur Wachholderheide.
Weitere Stationen beschreiben die Schichtstufenlandschaft und die Stockwerke des Waldes, eine Station befasse sich mit der Spurensuche und einem Waldmemory und ein Hörspiel stelle die Tiere des Waldes vor. Den Vorschlag von Uwe Meier, das Hörspiel nicht über eine Solarstation anzutreiben, sondern über einen Handdynamo, mit dem Kinder kurbelnd Strom erzeugen könnten, nahm Straub gerne mit.
Barfußpark nicht vom Tisch
Auch der Barfußpark, der schon im Frühjahr als weitere Attraktion beim Grillplatz angedacht war, ist noch nicht vom Tisch. Das Budget sei aufgestockt worden, sagte Straub. Ob im Ausmaß eines Barfußparks müsse geprüft werden. Gedacht wurde auch an Mülleimer und weitere Bänke, zu der Gerlinde Müller in der Diskussion aufforderte. Als Sitzgelegenheit wären auch einfache Holzstämmen denkbar, die vom Forst aufgestellt werden könnten, zeigte sich Ortsvorsteher Wolfgang Dreher zuversichtlich.
Mit ins Projekt einbringen, werde sich die Bürgervereinigung Göllsdorf. Und freilich bleibt auch der schwäbische Albverein am Ball, der den Naturlehrpfad seit jeher pflegt und begleitet. Im zeitigen Frühjahr sollen die Stationen aufgestellt werden.