Das qualvolle Sterben von Ziegenbock Franz in Effringen hat jetzt auch die Tierrechtsorganisation Peta auf den Plan gerufen. Sie verspricht eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise, die zum Auffinden seines oder seiner Peiniger führen. (Archivfoto) Foto: Ewert

Drei Wochen sind seit der brutalen Tötung des Ziegenbocks "Franz" vergangen, bislang ohne Klärung. Nun setzt auch Peta eine Belohnung aus.

Wildberg-Effringen - Der Schock saß tief, doch die Unterstützung war groß. Nach der grausamen Tötung ihres Ziegenbocks "Franz" richtete Familie Ewert aus Wildberg-Effringen ein Spendenkonto ein, um eine bereits ausgesetzte Belohnung noch weiter zu vergrößern. Auf dem Konto sind bereits über 2700 Euro an Spenden von mitfühlenden Tierfreunden zusammengekommen. Die Hoffnung der Ewerts ist, dass das Versprechen einer Belohnung dazu beiträgt, den Täter, der ihren Ziegenbock getötet hat, dingfest zu machen. Doch der Fall hat weitere Kreise gezogen, als bislang gedacht: die Tierschutzorganisation Peta hat sich ebenfalls eingeschaltet und verspricht für Hinweise, die zur Überführung des Täters oder der Täter führen, weitere 1000 Euro an Belohnung.

Was mit "Franz" geschehen ist

Am Morgen des 22. Oktobers entdeckte die Familie Ewert den grausam verstümmelten Leichnam ihres Ziegenbocks "Franz". Das fünfjährige Tier wurde angebunden und scheinbar bei lebendigem Leib aufgeschlitzt. Lediglich das Bein des Bocks wurde abgehackt und mitgenommen. Der Leichnam des geliebten Haustieres wurde in die Obduktion in Karlsruhe gebracht. Dort soll festgestellt werden, was genau in der regnerischen Nacht vorgefallen ist. Auch Teile des Beins eines Tieres, möglicherweise einer Ziege, das auf dem Friedhof unweit des Familienheims im Wildberger Teilort Effringen, gefunden wurde, ging in die Obduktion, um darauf untersucht zu werden, ob es sich um ein Teil von "Franz" handelt.

Peta schaltet sich ein

Laut Karl-Heinz Ewert gibt es noch keine Neuigkeiten von den Ermittlungen. Die Hoffnung ist weiterhin, dass die Belohnung Mitwisser oder Zeugen auf den Plan ruft.

Die Tierrechtsorganisation Peta, die sich dem Kampf gegen Tierquälerei in seinen unterschiedlichsten Formen verschrieben hat, setzt immer wieder Belohnungen in Fällen von Misshandlung von Tieren aus, um bei der Ermittlung gegen die Täter Unterstützung zu leisten. Im Fall des getöteten Ziegenbocks "Franz" verspricht Peta eine Belohnung von 1000 Euro – zusätzlich zur versprochenen Belohnung der Familie Ewert.

Organisation gegen Speziesismus

"Der Ziegenbock hat in dieser Nacht unvorstellbare Qualen und Schmerzen erlitten", meint Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, in einer Pressemitteilung der Organisation, "Diese grausame Tat muss bestraft werden." Peta setzt sich, nach eigenen Aussagen, gegen Speziesismus ein, eine spezielle Form der Diskriminierung, bei der Tiere aufgrund ihrer Spezies herabgewürdigt werden. "Mit unserer Belohnungsauslobung wollen wir die Aufklärung der Taten vorantreiben", erklärt Minic Moll die Aktion ihrer Organisation weiter: "Wer wehrlose Tiere quält, der schreckt möglicherweise auch nicht vor Gewalttaten gegenüber Menschen zurück."

Zusammenhang zwischen Gewalt gegen Tiere und Menschen

Tatsächlich sind sich viele Fachleute in Psychologie und Kriminologie einig, dass ein Zusammenhang zwischen Gewalt gegen Tieren und Gewalt gegen Menschen besteht. "Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält", sagt dazu der Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes.

Familie wurde nicht über Belohnung in Kenntnis gesetzt

Von der durch Peta ausgelobten Belohnung wusste Karl-Heinz Ewert bislang nichts: "Wir freuen uns über jede Unterstützung und hoffen natürlich, dass der Täter damit gefunden wird", erklärter auf Nachfrage. Rund drei Wochen sind seit dem grausamen Mord an Ziegenbock "Franz" vergangen, ohne Klärung des Falles. Er und seine Familie sind daher weiterhin für jede Hilfe dankbar.