Huskys werden oft als Schlittenhunde eingesetzt. Peta fordert, solche Rennen künftig zu verbieten. Foto: Bachmann

Nach langen Ermittlungen im Fall der zwölf toten Huskys von Dobel hat die Staatsanwaltschaft Tübingen dieser Tage ihre Einschätzung der Geschehnisse bekanntgegeben. Die Tierschutzorganisation ist zufrieden – und fordert das Ende aller Schlittenhunderennen.

Dobel - 26 Hunde verbrachten die Nacht vom 23. auf den 24. Juli 2021 in ihren Transportboxen in Dobel. Am Morgen waren zwölf von ihnen tot. Die Besitzerin erklärte, sie vermute einen Giftanschlag, vergrub die Tiere auf einer Wiese. Die Tierschutzorganisation Peta behauptete dagegen, die Hunde seien in einem Transporter erstickt. Die Polizei ermittelte monatelang, ließ die Tiere wieder ausgraben und dreimal toxikologisch untersuchen. Ein Insider wiederum stützte die Erstickungs-These.

Staatsanwaltschaft geht von Ersticken aus

In dieser Woche erklärte nun die Staatsanwaltschaft Tübingen, dass auch sie die letztgenannte Annahme für die plausibelste halte. "Zwar konnte trotz der Einholung von Sachverständigengutachten die Todesursache bei den verstorbenen zwölf Tieren nicht eindeutig geklärt werden, die Staatsanwaltschaft geht aufgrund der durchgeführten Ermittlungen jedoch davon aus, dass die Hunde an Ersticken und Überhitzung verstarben", gab Nicolaus Wegele, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft, bekannt. Gegen die Züchterin wurde ein Strafbefehl mit einer Geldstrafe in Höhe von 150 Tagessätzen beantragt.

Die Tierschutzorganisation Peta, die im August 2021 wegen des Todes der Tiere Strafanzeige gestellt hatte, begrüßt den Strafbefehl. Das teilte Peta in einer Pressemeldung am Donnerstag mit. Recherchen von Peta, so heißt es in der Mitteilung, hätten damals die Darstellung eines Zeugen erhärtet, dass die Hunde im Wagen erstickt seien.

"Vertuschungskonstrukt zum Einsturz gebracht"

"Der traurige Fall zeigt einen grundsätzlichen Missstand auf: Für Rennen mit sogenannten Schlittenhunden werden Tiere immer wieder in winzige Transportboxen gepfercht und unter tierschutzwidrigen und teils lebensbedrohlichen Bedingungen Hunderte Kilometer weit umhergekarrt", äußert sich Peter Höffken, Fachreferent bei Peta, zum Ausgang des Verfahrens. "Wir fordern als Konsequenz dieser Tragödie ein Ende von Hundeschlittenrennen in Deutschland. Wir danken den Ermittlungsbehörden für die aufwendigen Untersuchungen, die das Vertuschungskonstrukt, dass die Beschuldigte durch das Vergraben der Hunde sowie durch ihre öffentlichen Äußerungen versuchte aufzubauen, zum Einsturz brachte", heißt es weiter. "Dass auch der Schlittenhunde-Verband VDSV kurz nach dem Bekanntwerden des Falls in einer Stellungnahme nahelegte, die Hunde wären vergiftet worden, überrascht kaum. Schließlich zeigt der Fall auch auf, dass Schlittenhunderennen mit dem Tierschutz unvereinbar sind und abgeschafft werden müssen", folgert Höffken abschließend.