Die kreisweit größte Ausbildungsmesse Top Job präsentiert sich in diesem Jahr erstmals zweitägig. Die Veranstalter erhoffen sich dadurch einen erweiterten Personenkreis.
Schüler aus dem ganzen Landkreis besuchten am Eröffnungstag die Top Job-Ausbildungsmesse im und rund um das Freudenstädter Kurhaus. Mehr als 80 Firmen, Bildungseinrichtungen und Ausbildungsbetriebe präsentieren sich dort zwei Tage lang, um in zwangloser Atmosphäre mit dem dringend benötigten Nachwuchs in Kontakt zu kommen.
Mitorganisator Michael Vieth eröffnete die Messe am Freitagmorgen gemeinsam mit Landrat Klaus Michael Rückert im Beisein zahlreicher Vertreter der dort präsenten Einrichtungen. Rückert freute sich, dass Vertreter aller wichtigen Branchen im Landkreis ihre Teilnahme zugesagt haben, vom Maschinenbau über das „ starke und vielseitige“ Handwerk bis hin zur Hotellerie und Gastronomie. Auch viele andere Dienstleistungssparten wie etwa die Banken seien vertreten und informierten mit ihren Azubis über die ganze Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten, die es gibt.
Schaffe man es nicht, genügend Fachkräfte auszubilden und im Landkreis langfristig auch zu halten, werde man auf dem flachen Land selbst „in einem lebens- und liebenswerten Landkreis wie dem unseren“ ein zunehmendes Problem bekommen, warnte Rückert. Deshalb sei erfreulich, dass sich so viele Unternehmen auf der Messe engagierten und nicht nur abwarteten, bis Auszubildende sich bei ihnen meldeten. So funktioniere das heutzutage sowieso nicht mehr.
Mit der Ausweitung der Messe auf zwei Tage hoffe man, an diesem Samstag vielleicht auch Eltern mit den noch jüngeren Schülern zu erreichen. Am Freitag waren vor allem Schüler der 8. und 9. Klassen vor Ort.
Rückert zeigte sich überzeugt, dass ein Jeder, unabhängig von der Begabung, im Landkreis einen Ausbildungsplatz oder einen dualen Studienplatz finden und im Anschluss daran auch glücklich im Beruf arbeiten kann, wenn er das möchte. Vieth warb darüber hinaus für das „Top Job digital“-Portal, auf dem die beteiligten Firmen ebenfalls ihre Ausbildungsplätze präsentierten. Darüber – aber vor allem an den Ständen auf der Messe – bestand und besteht auch heute noch die Möglichkeit, zwanglos mit den Firmen und Einrichtungen in Kontakt zu kommen.
Da an den Ständen vor allem Azubis als Gesprächspartner bereitstanden und auf Grundlage der eigenen Erfahrungen berichteten, war die Hemmschwelle aufseiten der Schüler eher gering.
Zahlreiche Geschenke und Gewinnspiele mit kleinen Preisen machten den jeweiligen Standbesuch auch jenseits des eigentlichen Anliegens attraktiv. Kaum jemand verließ die Messe deshalb ohne eine oder mehrere Tüten, in denen neben dem Infomaterial und Visitenkarten auch die Geschenke und Gewinne Platz fanden. „Ziel der Messe ist es aber nicht, hier möglichst viele Kugelschreiber mit nach Hause zu nehmen, sondern Kontakte zu ermöglichen“, sagte Vieth.
Dass die Messe fruchtet, weiß auch Walter Springmann vom Orgateam, zuständig für den Nachwuchs bei der Firma Schmid in Freudenstadt, schon lange. „Bei uns wird in den Bewerbungsschreiben oftmals die Top Job-Messe als Erstkontakt genannt“, erzählt er. An der großen Zahl der Aussteller spiegelt sich aus seiner Sicht der Fachkräftemangel wieder.