Die drei Gründerinnen Katrin Rascher (von links), Katharina Schafner und Hanna Hassler sind mit dem ersten Jahr zufrieden. Foto: Decoux

Vor einem Jahr hat die Kunstwerkstatt Ettenheim eröffnet. Sie will Kindern, aber auch Erwachsenen die Möglichkeit geben, eigene Werke umzusetzen. Tausende haben dieses Angebot angenommen, berichten die drei Gründerinnen.

Vor einem Jahr eröffneten Katrin Rascher, Katharina Schafner und Hanna Hassler aus Ettenheim und Altdorf im „Bührer-Haus“ an der Ecke Johann-Baptist-von-Weiß-Straße und Luisenstraße ihre neue Kunstwerkstatt. Schon die große Resonanz beim Tag der offenen Tür ließ erahnen, dass ihr neues, kreatives Angebot auf Interesse stoßen würde. Heute, nach einem Jahr, bestätigt sich das, sowohl im Angebot für Kinder wie auch für Erwachsene. Unsere Redaktion unterhielt sich mit den drei Betreiberinnen.

 

Ihre Kunstwerkstatt ist nun seit einem Jahr in Betrieb. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Katharina Schafner: Wir sind stolz auf das Erreichte. Zu sehen, wie viele Kinder und Erwachsene ihre selbst gemalten Bilder zu Hause aufhängen oder sich an ihren getöpferten Objekten erfreuen, das macht uns einfach glücklich. Das ist eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit. Durch die Erfahrungen des ersten Jahres konnte wir auch vieles optimieren. Es ist eine erfüllende Tätigkeit, die, zugegebenermaßen auch viel Kraft kostet.

In Ihrem Angebot finden sich Kurse für Kinder und Erwachsene. Wie ist die Resonanz auf die jeweiligen Angebote?

Hanna Hassler: Bei den Kinderkursen war der Start besonders leicht, sie wurden sofort gut angenommen. Das gilt sowohl für die Mal- und Töpferkurse wie auch für die Angebote im Ferienprogramm. Die Kurse sind saisonal ausgerichtet, nehmen Bezug auf Themen aus der Natur, lassen die Kinder mit Farben, Erde und Bindemitteln experimentieren und zeigen verschiedene Drucktechniken auf. Großes Interesse zeigen die Kinder auch an der „Begegnung“ mit Künstlern, beispielsweise Van Gogh, Monet, Keith Haring oder Zaha Hadid.

Auch Erwachsene setzen gerne ihre Ideen um

… und bei den Erwachsenen?

Katrin Rascher: Erfreulicherweise kommen auch immer mehr Erwachsene zu uns. Unsere Kunstnacht wurde sehr schnell sehr gut angenommen – und auch die freie Malerei, bei der die Teilnehmer ihre eigenen Ideen umsetzen können, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Dasselbe gilt für die Gestaltung von Papier- oder Holzcollagen. Und wie bei den Kindern ist auch bei den Erwachsenen das Töpfern von Alltagskeramik oder dekorativen Objekten sehr beliebt.

Gibt es nach diesem ersten Jahr schon ein Stammpublikum?

Katrin Rascher: Ja, und es ist besonders schön, dass sich dieses Stammpublikum sowohl bei den Kindern wie bei den Erwachsenen etabliert hat.

Gibt es besondere „Renner“ in der Vielzahl Ihres Angebots?

Hanna Hassler: Töpfern ist definitiv ein Highlight, und das sowohl bei den Erwachsenen wie bei den Kindern. Ganz toll angenommen auch unser Ferienprogramm, bei dem wir mit den Kindern die Möglichkeit haben, mehrtägige Projekte umzusetzen. Zu sehen, wie die Kinder dann mit ihren Werken stolz nach Hause gehen, ist einfach schön.

Mehr als Tausende haben an den Angeboten teilgenommen

Lässt sich die Zahl der Teilnehmende in diesem ersten Jahr in einer Zahl benennen?

Katharina Schafner: Es waren ganz sicher deutlich über tausend, die in den von uns angebotenen Mal- und Töpferkursen und Workshops teilgenommen haben – zusätzlich private Gruppen, Kindergärten, Geburtstage, kreative Vormittage mit Erwachsenen, Kunstnächte oder Familiensonntage.

In Ihrem Angebot finden sich auch Firmen-Events. Was versteht man darunter und wie gut wird das angenommen?

Katrin Rascher: Oh ja, wir haben schon einige Firmenevents durchgeführt. Unsere Räumlichkeiten bieten Platz für 22 Personen. In einem Vorgespräch klären wir das Thema und die Art der kreativen Beschäftigung ab – ob Töpfern, Malen, Collagen, Zeichnen mit Tusche oder Aquarelltechnik beispielsweise. Ob Einsteiger oder Teilnehmende mit Vorkenntnissen – wir durften immer beobachten, wie zufrieden sie mit ihren Ergebnissen den Workshop verlassen haben. Dasselbe gilt auch für Events für private Gruppen, die wir ab einer Personenzahl von mindestens acht organisieren.

Kostendeckung war von Anfang an da

Eine fast indiskrete Frage am Schluss: Wie fällt Ihre Bilanz nach diesem ersten Jahr in wirtschaftlicher Hinsicht aus?

Hanna Hassler: Wir sind erleichtert, dass wir von Anfang an kostendeckend arbeiten konnten. Natürlich ist ein großer Gewinn in finanzieller Hinsicht noch nicht zu verzeichnen. Noch steigerungsfähig, könnte man sagen. Für uns lohnt es sich ab dem Moment, in dem unsere Angebote ausgebucht sind.

Kosten und Gewinne – auf Sie drei verteilt. Das klappt?

Katrin Rascher: Ja, das klappt gut. Unsere Fixkosten teilen wir durch drei. Unser jeweiliger „Verdienst“ ist abhängig von den Kursen oder Workshops, die jede von uns durchführt. Und Termine und Angebote sprechen wir ab, versuchen, diese möglichst fair zu verteilen.

Die drei Gründerinnen

Katharina Schafner
ist wohnhaft in Ettenheim, hat Kommunikationsdesign studiert. Sie ist Grafikerin, hat viele Jahre als Art-Direktorin gearbeitet und ist seit 2017 selbstständig.

Hanna Hassler
wohnt in Altdorf und hat ihr Design-Studium als Diplom-Modedesignerin abgeschlossen. Sie war 15 Jahre in der Modebranche beschäftigt.

Katrin Rascher
ist Textilbetriebswirtin und Grafik-Designerin und wohnt in Altdorf.