Ulf Huppertz aus Hilgert war schon rund 20 Mal dabei – hier ist er mit einer aufwendig gefertigten Libelle zu sehen. Foto: Lothar Schwark

Unter dem Motto „Keramik zwischen Kunst und Handwerk“ gab es am Wochenende auf dem Marktplatz wieder den Töpfermarkt.

Zumindest am Samstag hatten die 55 Marktbeschicker aus Deutschland, Frankreich, Italien und Luxemburg des Töpfermarkts in Freudenstadt noch Glück mit dem derzeitigen Wetter.

 

Für Organisator Jürgen Kretzschmar aus Beuren-Balzholz, der vor Jahren den Töpfermarkt vom inzwischen verstorbenen Künstler und Keramikmeister Eberhard Jagdmann übernommen hat, ist Freudenstadt weiterhin eine echte Erfolgsgeschichte. Zum vierten Mal hat er nun den Markt in der Kurstadt organisiert.

Die Schmetterlinge aus Keramik begeisterten viele Besucher. Foto: Lothar Schwark

Geboten wurde Handwerkskunst vom Feinsten. Laut Kretzschmar sind alle Aussteller Vollprofis der Töpfer und Handwerkskunst. Angeboten wurde eine breite Palette von Töpferware. Neben vielfältiger Gebrauchskeramik fanden künstlerische Produkte fürs Haus, wie auch Töpferware für den Garten einen guten Absatz.

Mit Kaufinteresse zufrieden

Allgemein waren die Aussteller mit dem Kaufinteresse der Besucher zufrieden. Schon ab Samstagvormittag herrschte bis in die Abendstunden durchgehend ein großes Besucheraufkommen. Dabei wurden auch zahlreiche Urlauber begrüßt. Ebenso schauten diverse einheimische Stammkunden vorbei.

Geschirr für den täglichen Gebrauch wurde in vielerlei Farbtönen und Variationen angeboten. An zahlreichen Ständen konnte man dekorative Töpferware für Haus, Hof oder Garten erwerben. Schmuck aus Keramik, ob als Steinzeug, Fayence oder Porzellan wurde individuell gefertigt. Wie Kretzschmar erklärte, wurde damit das jeweilige Gesicht der einzelnen Werkstätten gezeigt.

Jürgen Kretzschmar freute sich über das rege Interesse am Töpfermarkt. Foto: Lothar Schwark

Faszinierende Tierwelten hatten Georg Mathes und Werner Klas zu bieten. Ihr Motto lautete: Mit den Händen formen. Mit den Augen erfassen. Mit der Seele entdecken. Stolz präsentierte sich auf einem großen Sockel ein Uhu aus Ton. Noch opulenter waren darunter Wildschweine zu entdecken. Sowohl für den Uhu als auch das Wildschwein ist ein Arbeitsaufwand von bis zu vier Tagen erforderlich. Gut gelungen, auch täuschend echte Schlangen, die sich um einen Ast wickelten.

Mehr als zehn Jahre dabei

Mathes kommt bereits seit mehr als zehn Jahren nach Freudenstadt. Schon kurz nach Marktöffnung erwarben bei ihm Urlauber aus Frankreich und den USA ein Stück. Hand bemalte Keramik, mit giftfreien Glasuren sowie Spülmaschinen- und Mikrowellenfestes fand ebenso guten Absatz.

Georg Mathes mit seinen Tieren aus Ton. Foto: Lothar Schwark

Stefan Aißlinger aus Köln war mit seiner Schwester Elisabeth Hilpert dabei. Beide haben sich schon vor 40 Jahren der Töpferei verschrieben und eine Ausbildung zum Töpfer absolviert. Ulf Huppertz (aus Hilgert) und Ines Seeger (Hockenheim) vom „Tonhaus Keramik“ hatten einige Tipps parat. So musste ihre wunderschön geformte Ton-Libelle aufwendig mit mindestens 1260 Grad gebrannt werden. Damit ist sie wetterfest und für den Garten geeignet.

Gabriele Barth aus Jagsthausen war zum zweiten Mal in Freudenstadt. Auch ihr erteilten schon am frühen Morgen einige Stammkunden Aufträge.

Die Besucher des Töpfermarkts auf dem Freudenstädter Marktplatz konnten am Samstag in Ruhe flanieren, denn das Wetter blieb trocken. Foto: Lothar Schwark

Spürbar war, dass die Aussteller ihre Exponate mit viel Geduld, Geschick und Liebe gefertigt haben. Viele Produkte wurden von Hand geformt.Weitere mit der Tonscheibe.

Die gute Laune ließen sich die Marktbeschicker auch nicht durch das aufkommende regnerische Wetter am Sonntag verderben. Insgesamt war der Töpfermarkt auch in diesem Jahr ein Erfolg. Das sporne die Keramiker und Ton-Experten, die seit Jahrzehnten gerne nach Freudenstadt kommen, immer wieder an, hieß es.