Im Außenbereich des Badkaps ist am Donnerstagnachmittag ein fünfjähriges Mädchen ertrunken. Foto: G1/Badkap

Ein fünfjähriges Mädchen hat nach einem Badeunfall am Donnerstag im Badkap sein Leben verloren. Wie unsere Redaktion erfahren hat, stammte das Mädchen aus der Ukraine.

Albstadt-Lautlingen - Einen Tag nach dem Badeunfall ist das fünfjährige Mädchen aus der Ukraine in einer Tübinger Klinik gestorben. Eine Frau hatte das Mädchen am Donnerstag gegen 17.15 Uhr leblos am Boden eines Schwimmbeckens entdeckt und das treibende Kind aus dem Wasser geholt. Ein Rettungsschwimmer belebte die Mädchen wieder, und schnell kümmerten sich Ersthelfer - darunter eine zufällig anwesenden Kinderärztin - um die Fünfjährige. Auch der Rettungsdienst und der Notarzt waren schnell vor Ort.

 

Kinder trugen keine Schwimmflügel

Mit einem Hubschrauber wurde das Mädchen, laut Polizei in lebensbedrohlichem Zustand, in eine Tübinger Klinik geflogen. Die Fünfjährige war mit ihrer Mutter und zwei weiteren Kindern – ob es sich dabei um die Geschwister handelt, ist nicht bekannt – im Freizeitbad gewesen. Weil alle drei Kinder keine Schwimmflügel trugen, war die Mutter nach Informationen unserer Redaktion mehrfach ermahnt worden, die Kinder entsprechend zu beaufsichtigen.

Dennoch kam es zu dem tragischen Unfall, zu dessen Hergang die Polizei noch nichts Genaues sagen konnte. Das Kriminalkommissariat Balingen hat Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, die im Außenbereich des Badkap, am Warmwasserbecken oder im Bereich der Bar Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 07432/955-0 beim Polizeirevier Albstadt zu melden.

Um die Mutter und die beiden anderen Kinder kümmerte sich nach dem Unglück ein herbeigerufener Seelsorger, wie zu erfahren war.

Am Freitagnachmittag dann die tragische Nachricht vom Polizeipräsidium Reutlingen: "Das Mädchen ist verstorben."

Immer wieder kommt es zu schweren Badeunfällen

Zu solchen Badeunfälle kommt es trotz der Warnungen der DLRG und anderer Fachleute immer wieder. Erst vor wenigen Tagen war ein vierjähriger Junge im Geislinger Freibad mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus geflogen worden, nachdem er am Beckenboden getrieben hatte und gerettet werden musste. Bei ihm bestand allerdings keine Lebensgefahr.

Ein ähnlicher Fall hatte sich im Dezember 2010 im Badkap ereignet – damals war es allerdings ein 17-Jähriger, der leblos in einem Becken getrieben hatte, reanimiert und dann mit dem Heli nach Tübingen geflogen worden war.

Im Januar 2014 war ein 76-jähriger Mann nach einem Dampfbadbesuch zusammengebrochen und hatte sich beim Sturz so schwere Kopfverletzungen zugezogen, dass er starb. 2017 war ein 15-jähriges Mädchen schwer verletzt worden, als sie mit einem Mann auf einer Rutsche kollidierte. Er war verbotenerweise mit einem Kind gemeinsam gerutscht und hatte – anders als das Kind – im Rutschen angehalten. Weil das Kind unten angekommen war, zeigte das Signal oben grünes Licht für die 15-Jährige, die arglos in die Rutsche einstieg.

Dass auch geübte Schwimmer vor Badeunfällen nicht gefeit sind, zeigen solche Vorfälle immer wieder. Gerade bei heißen Temperaturen, wenn Badegäste zuvor zu viel – oder zu wenig – gegessen und getrunken haben oder durch Krämpfe im Wasser kann es vorkommen, dass Badende ertrinken.