Nach dem tödlichen Unfall in Bernbach am Montagnachmittag ermittelt die Polizei weiter. Doch wie werden eigentlich die Betroffenen und Einsatzhelfer betreut?
Eine 62-jährige Fußgängerin ist auf die Straße gestürzt und wurde von einem Linienbus erfasst. Sie überlebte den Zusammenstoß am Montagnachmittag im Bad Herrenalber Ortsteil Bernbach nicht. Nach Stand der Ermittlungen am Montagabend fuhr nach Angaben des Polizeipräsidiums Pforzheim ein 52-jähriger Busfahrer gegen 16.10 Uhr auf der Moosbronner Straße, als eine 62 Jahre alte Fußgängerin aus noch unbekannter Ursache auf die Fahrbahn stürzte und es zum Zusammenstoß kam.
Die Frau wurde vom Bus erfasst und erlitt derart massive Verletzungen, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Zum Unfallzeitpunkt war der Bus lediglich durch den Fahrer besetzt. Personen wurden nicht befördert.
Für die Unfallaufnahme musste die Fahrbahn zeitweise voll gesperrt werden. Der Omnibus wurde sichergestellt. Die Ermittlungen der Verkehrspolizeiinspektion Pforzheim dauern weiter an.
Am Dienstagmittag gab es noch keine neuen Erkenntnisse zu dem tragischen Unfall. Das teilte Simone Unger, Sprecherin des Polizeipräsidiums Pforzheim, im Gespräch mit unserer Redaktion mit.
2024 tragischer Unfall mit Bus in Altensteig
Vor nicht einmal einem Jahr gab es übrigens einen ähnlich tragischen Unfall in Altensteig. Eine ebenfalls 62-jährige Frau war wohl an besagtem Tag im November 2024 gegen 20 Uhr in der Parkbucht an der Stelle mit erhöhter Bordsteinkante aus dem Bus gestiegen und wollte direkt hinter dem Fahrzeug die Poststraße überqueren.
In diesem Moment sei ein zweiter Linienbus angekommen. Damit auch dessen Fahrgäste bequem aussteigen können, habe der Fahrer des bereits haltenden Busses sein Fahrzeug leicht zurückgesetzt – auch, weil er die Fahrt Richtung Stadtausgang fortsetzen wollte. Die Frau wurde dabei laut Pressemitteilung der Polizei erfasst, stürzte und wurde unter dem Fahrzeug eingeklemmt. Dabei zog sie sich schwerste Verletzungen zu und starb noch an der Unfallstelle.
Wer kümmert sich bei so einem Unfall um die Helfer?
Neben den Unfallbeteiligten sind bei solch schweren Unfällen auch die Polizeibeamten und die Helfer vor Ort betroffen. Wie gehen die mit einem solchen Unglück um?
Im Polizeipräsidium Pforzheim gebe es geschulte Personen, die zur Verfügung stehen, erklärt Unger weiter. Dieses interne Angebot stehe allen betroffenen Beamten zur Verfügung und könne auch von den Kollegen angefragt werden. Die Betreuung erfolge dann situationsabhängig. „Sie fahren auch raus und betreuen vor Ort“, so Unger weiter. Auch im Nachgang gebe es nochmals Nachbesprechungen, „es wird etwas für die Kollegen getan“, versichert sie.
Für Betroffene oder Einsatzkräfte gibt es im Kreis Calw zudem die Psychosoziale Notfallversorgung.
Die Notfallseelsorger kümmern sich in Notfällen und Krisen um Betroffene schrecklicher Ereignisse. Dazu gehört auch, Einsatzkräfte zu unterstützen, wenn diese Beistand gebrauchen können.
Sie kommen zum Einsatz, wenn schwere Unfälle, Naturkatastrophen oder Terroranschläge das Leben der Betroffenen für immer verändern. Doch im Unterschied zu anderen Kräften – etwa Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst – sind sie nicht mit Blaulicht und Martinshorn unterwegs.
Ihr Einsatz beginnt, wenn der öffentlich sichtbare Einsatz beendet ist. Sie arbeiten weitgehend im Verborgenen und unterliegen einer absoluten Schweigepflicht.