Das abgerissene Stahlseil und die querlaufenden Drahtseile, an denen auch ein Defekt zu sehen ist. Foto: Jürgen Lück

Nach dem tödlichen Unfall auf der Baustelle der Hochbrücke in Horb gehen Ermittler von einem verfangenen Stahlseil aus, das den fatalen Absturz der Gondel verursachte.

Seit dem tödlichen Arbeitsunfall auf der Baustelle der B32-Neckartalbrücke in Horb am Dienstagmittag ermitteln Kriminalpolizei und Gutachter, wie es zu dem tragischen Vorfall kommen konnte.

 

Drei Bauarbeiter, ein Deutscher und zwei Polen im Alter zwischen 40 und 46 Jahren, stürzten an der Hochbrücke aus einer Personen-Transportgondel in den Tod. Die Männer befanden sich bei der Beförderung nach oben, als die Gondel aus noch ungeklärter Ursache abstürzte.

So soll es sich abgespielt haben

Laut ersten Ergebnissen der Ermittlungen gibt es Anhaltspunkte darauf, dass das Stahlseil der Transportgondel während des Aufstiegs an querlaufenden Drahtseilen hängen blieb.

„Es liegt der Verdacht nahe, dass sich das Stahlseil an den Drahtseilen verfing und im weiteren Verlauf riss“, erklärte ein Sprecher der Polizei. Die genauen Umstände, wie es dazu kam, sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Die Ermittlungen dauern an.

Arbeitsgondel war nicht überladen

Bereits ausgeschlossen wurde, dass die Arbeitsgondel überladen war, was zunächst spekuliert wurde. Die Polizei bestätigte, dass dies nicht die Ursache des Unglücks war.

Die Polizei hat ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet, um alle Hintergründe des Unglücks aufzuklären. Weitere Ermittlungen, unter anderem durch Gutachter, sollen nun klären, warum sich das Stahlseil verfangen konnte und welche Faktoren zum Riss führten. „Wir werden alle relevanten Details untersuchen und jeden Aspekt der Unfallursache prüfen“, hieß es von der Kriminalpolizei.

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