Weiterhin untersuchen die Ermittler, wie der Elefant in Buchen aus seinem Zelt kam. Foto: dpa

War Fahrlässigkeit im Spiel oder wurde "Baby" etwa bewusst freigelassen? Weiterhin versuchen die Ermittler zu klären, wie der Zirkuselefant am Wochenende in Buchen aus seinem Zelt gekommen ist.
 

Buchen - Rätselraten nach der tödlichen Attacke eines Zirkus-Elefanten auf einen Spaziergänger in Buchen (Neckar-Odenwald-Kreis): Noch immer ist völlig unklar, wie das Tier aus seinem Gehege fliehen konnte. Die Spurensuche vor Ort sei abgeschlossen, es habe sich jedoch keine heiße Spur ergeben, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag. Aktuell würden Zeugen vernommen und Zirkusmitarbeiter und Anwohner befragt.

Die Polizei hatte am Montag eine Ermittlungsgruppe eingerichtet, die untersuchen soll, ob die 34 Jahre alte Elefantenkuh „Baby“ durch Schlampigkeit entkommen konnte oder absichtlich freigelassen wurde. Der Zirkusbetreiber hatte den Verdacht geäußert, dass Tierschützer hinter der Freilassung stecken könnten. Die Tierschützer ihrerseits hatten dem Betreiber die Schuld daran gegeben, dass der Elefant entkommen konnte. Inzwischen ist der Dickhäuter im nordrhein-westfälischen Safaripark Stukenbrock nahe Bielefeld untergekommen.

Der tödliche Unfall schade der ganzen Zirkusbranche, sagte ein Sprecher der European Circus Association (ECA). Schon jetzt sei das Geschäft insbesondere für die schätzungsweise 300 kleineren Wanderzirkusse in Deutschland nicht einfach. Fanatische Proteste von Tierschützern nähmen zu und machten ihnen zusätzlich das Leben schwer. Was in Buchen passiert sei, sei sehr tragisch. Doch wo Menschen und Tiere zusammenträfen, seien Unfälle leider nicht immer auszuschließen. Die ECA glaube dennoch, dass Elefanten im Zirkus gehalten und vorgeführt werden könnten, solange alle Vorschriften eingehalten würden.