Beim Zirkus Stützlini zeigten die vom Aussterben bedrohten Salamander ihr Können. Foto: Markgräfler Tagblatt

Besenbinderball: Beim Zirkus in Todtnau war tierisch viel los

Todtnau (vw). Im Zirkus des Besenbinderballs war am Samstag tierisch viel los – Attraktionen, fetzige Musik und gute Nummern gab es zu erleben. Die Todtnauer Narren hatten wieder ein rundum gelungenes Programm auf die Beine gestellt, auch dank der Arbeit von Zeremonienmeisterin Maria Brender. Die Halle war gut gefüllt und das Zirkuspublikum bestens gelaunt.

 

Den von Löwen gefressenen Paule Walleser ersetzte gekonnt Boris Teichmann als Moderator. Die jungen Blätzle-Narren starteten mit dem Bachelor 2016, wo Kevin vom Stützle eine neue Frau suchte, da seine bisherigen wegen der Situation am Stützle nicht lange bei ihm blieben.

Mit den Eckepfäzern aus Freiburg standen rund 20 gestandene Musiker auf der Bühne und sorgten für gute Stimmung. Ein weiterer Gast aus Freiburg war die Wiikönigin aus St. Georgen, überzeugend gespielt von Reiner Frauenhoffer von den Fasnachtsrufern Freiburg, die damals das „Narri-Narro“ wieder belebten. Seine Gags – auch mit einigen Seitenhieben auf Schönau – kamen gut beim Publikum an. Nach jedem seiner Witze kippte er ein Glas 12,5-prozentigen Spätburgunder herunter, so dass am Ende der Nummer die Flasche leer war. Es ist des Weinbauers Frauenhoffer eigener Wein.

Einer der Höhepunkte des Abends war der Zirkus Stützlini vom Zunftrat mit atemberaubenden Momenten, Fahnenschwingern und den Stützli-All Stars. Salamander Joe (Jürgen Wehrle) präsentierte mit seinen am Stützli vom Aussterben bedrohten Salamandern eine Dressurshow, Alberto Avia (Matthias Jost) zeigte gerade seine feuerspuckenden Künste, als er von der Feuerwehr mit ihren neuen, strengen Brandschutzverordnungen unterbrochen wurde. Der Stützli-Hypnotiseur Monsieur X (Arndt Sorke) verwandelte den genervten Stützli-Anwohner Hans-Josef Schog (Jürgen Wehrle) in einen anderen Menschen, der plötzlich ganz begeistert vom Hasenhorn-Trubel ist.

Auch Adolf Braun (Alfred Bernauer) saß auf dem Hypnose-Stuhl, natürlich mit Stumpen, wollte plötzlich die Coasterbahn abbauen und an Schönau verkaufen sowie eine Ruheoase aus dem Hasenhorn machen.

Verrückte Wiiber blickten dann mit einem Postkartenautomaten in die Zukunft und sahen ein herziges und liebenswertes Hotel auf dem Radschert, ein von Italienern übernommenes Todtnauer Städtle, ein Badeparadies in den Präger Seen sowie eine kaiserliche Narretei in Schlechtnau.

Drei Könige aus Peking, Bern und Dresden hatten dank Engel Noldi Seger den Weg zum 3-Königs-Lauf gefunden und traten in Zeitlupe gegeneinander an, wonach – weil der Dresdner disqualifiziert wurde – der Chinese ganz oben auf dem Treppchen stand. Die Könige brachten dem Geburtstagskind – dem Skiclub Todtnau – natürlich Geschenke mit, darunter eine Schneekanone, die auch bei Hitze Schnee produziert. Allein durch ihre Sprache, ihre Blicke und ihr gutes Spiel sorgte auch diese Nummer für viel Gelächter.

Die Jury aus dem Publikum wählte diese Nummer zum Sieger, die den Willi-Ernst-Wanderpokal bekam. Engel Noldi hatte Tränen in den Augen, als er den Pokal entgegennahm.

Doch zuerst präsentierten noch die Wild Boys der Zundelmacher ihr neues Programm und brachten unter dem Motto „Zundel gib Feuer“ den Saal mit einem richtig wilden und gelungenen Auftritt zum Kochen.

Zum ersten Mal am Besenbinderball unterhielt die Tanzband „Querbeat“, die ihren Job gut machte und Fasnachtsklassiker zu Gehör brachte. Noch lange wurde gefeiert und getanzt. Wer in den frühen Morgenstunden immer noch nicht genug hatte, traf sich zum Katerfrühstück in der Sportgaststätte im Kandermatt ein.