Doppelmoral war das Innerste von Hamas-Chef Ismail Hanija. Nach seinem Tod wird der Iran mit einem Mittel reagieren, das er seit Jahrzehnten nutzt: Terror in alle Welt zu exportieren. Jetzt muss Europa reagieren, meint unser Autor Franz Feyder.
Er führte ein Leben der Doppelstandards. Nun ist der Hamas-Chef Ismail Hanijas tot, mutmaßlich gestorben bei einem gezielten Luftangriff Israels in Teheran, Iran. Mit seinem Multimillionen-Vermögen lebte der Terrorist lange gut und sicher. Auf sein Konto kamen diese Millionen zum Beispiel dank der 20 Prozent Steuern, die die Terrororganisation Hamas auf alle Güter erhebt, die durch das Tunnelsystem von Ägypten in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Ägyptische Polizisten nahmen 2010 Hanijas ältesten Sohn Abdel-Salam fest, als er mehrere Millionen Dollar Bargeld in Koffern über die Grenze nach Gaza bringen wollte. Dort gehören der Familie luxuriöse Villen. Wie auch in der Türkei, Katar und Dubai. Die Hamas-Eliten inszenieren sich als Widerstandskämpfer für die Freiheit der Palästinenser. Doch für Ahmed Karima, Jura-Professor der Al-Azhar-Universität in Kairo, ist die Organisation „längst zu einer Bewegung von Millionären“ geworden. 1200 davon zählt er in ihren Reihen. Hanija war lange der wohl wichtigste unter ihnen.