Hoteliers gestalteten 1971 Erfolgskonzept

Hochschwarzwald. Sie waren Pioniere – und entwickelten eine Idee, die anschließend weltweit Karriere machte: Vor 40 Jahren, am 11. September 1971, haben zwölf Hoteliers aus dem Hochschwarzwald das "Wandern ohne Gepäck" ins Leben gerufen.

Das gemeinsame Ziel der zwölf Hoteliers war eigentlich ganz simpel: Wandern sollte auch für Menschen attraktiv werden, die nicht tagelang schwere Rucksäcke durch die Landschaft schleppen wollten. Statt "Naturburschen" wollte man neue Gäste gewinnen, die neben dem Wandern auch das anspruchsvolle Essen und den Hotelkomfort schätzten. So war das Konzept des "Wanderns ohne Gepäck" geboren – es ist bis heute ein Erfolg.

Als "1. Schwarzwald-Wanderidee" wird die ursprüngliche Wanderroute rund um den Feldberg noch heute vermarktet. Rund 160 Kilometer sind auf neun Etappen mit Längen zwischen 13 und 23 Kilometer aufgeteilt. Ohne schweres Gepäck können Wanderer die schönsten Panoramawege, Bergwiesen, die höchsten Schwarzwaldgipfel, Schluchten und Seen aneinanderreihen. Auch für Genusswanderer sind die Etappen gut zu meistern. Seit 1971 hat sich diese Idee in aller Welt verbreitet. Kein Wanderveranstalter, der sie nicht im Programm hätte, keine ernst zu nehmende Wanderregion in Deutschland, die sie nicht anbietet.

Aus den ursprünglich zwölf Hotels sind heute neun geworden, vier sind seit Anfang dabei. Hubert Albiez vom Waldhotel am Notschreipass: "Die Absicht der Gründer war, anspruchsvolle neue Gäste für ihre gehobenen Hotels zu gewinnen. Die Anreise per Bahn nach Hinterzarten oder Titisee war von Anfang an Teil des Konzeptes." Auf dem gemeinsamen Internetauftritt www.wanderidee.de stehen auch alle Streckendaten für GPS-Geräte oder als Google Earth-Karten für Handy oder Navi zur Verfügung. Neben der neuntägigen Gesamtrunde werden heute auch drei-, fünf- oder siebentägige Arrangements angeboten.

Wanderbotschafter wird zum Jubiläum gekürt

Bewährt hat sich die „1. Schwarzwald-Wanderidee“ auch als eine Art Schnupperangebot. Albiez: "Wanderer kommen anschließend oft gezielt für einen längeren Urlaub in ihr Lieblingshotel von der Tour zurück." Als neues Angebot wollen die "Wanderprofis" nun auch Arrangements für mehrtägige Wanderpausen oder Urlaubsangebote mit Standortwanderungen entwickeln.

Alle neun sind als "Qualitätsgastgeber Wanderbares Deutschland" ausgezeichnet. Fünf haben sich als "Naturparkwirte" der regionalen Gastronomie besonders verschrieben. Albiez: "Die Kombination aus kulinarischen Genüssen, hochwertigen Wellnessangeboten und Wandern in der Schwarzwälder Landschaft zeichnet das Angebot der Wanderprofis aus." Zum 40. Jubiläum am 11. September wird bei einer Feier am Feldberg nun noch ein "Wanderbotschafter" gekürt.