Die Sparkasse Hochschwarzwald ist mit der Jahresbilanz zufrieden. Mit ihrem neuen Dresscode – kein Krawattenzwang mehr – stößt sie bei den Kunden auf gute Resonanz (von links): Gerhard Strittmatter, Michael Frech, Christine Dömges und Jochen Brachs. Foto: Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Kreditinstitut: "Rekordniedrige Zinsen fressen sich immer weiter in Bilanz hinein" / Gutes Investitionsklima

Eine positive Jahresbilanz zieht der Vorstand der Sparkasse Hochschwarzwald: Trotz der niedrigen Zinsen ist die Geschäftsentwicklung im Kundengeschäft sowie die Ertrags- und Risikolage zufriedenstellend.

Titisee-Neustadt. "Die rekordniedrigen Zinsen fressen sich immer weiter in die Bilanz hinein und lassen den Zinsüberschuss weiter zurückgehen", informierte Vorstandsvorsitzender Jochen Brachs am Mittwoch beim Bilanz-Pressegespräch.

Kerngeschäft erfreulich: Die Bilanzsumme ist 2018 von 1,067 Millionen Euro auf 1,099 Millionen gestiegen. Die Kundeneinlagen sind auch weiterhin gewachsen von 756 Millionen auf 794 Millionen Euro, dies zeige das Kundenvertrauen. Der Zinsüberschuss hat sich von 18,3 Millionen auf 16,7 Millionen reduziert. Im Gegensatz blieb der Provisionsertrag hoch (7,3 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote stieg weiter von 14,6 auf 15,1 Prozent. Ausgereizt sei man mit der Mitarbeiterzahl von 155 Beschäftigten.

Kundenkreditgeschäft wächst: "Die Kreditgeschäfte sind unser Kerngeschäft", unterstrich Vorstandsmitglied Christine Dömges, sie seien weiter dynamisch, wobei erneute Höchstbestände beim Kreditvolumen zu verzeichnen seien. Das Kundenkreditgeschäft sei erneut eine wichtige Stütze des guten Ergebnisses gewesen. Der Kreditbestand stieg um 3,9 Prozent auf 754 Millionen Euro.

"Der Markt verlangt nach Investitionen", informiert Gerhard Strittmatter, Leiter der Firmenkunden. Vor allem die Gastronomie und der Tourismusbereich habe eine hohe Investitionsrate. Die Darlehenszusagen im Neugeschäft lagen mit rund 140,3 Millionen Euro weit über dem bereits guten Vorjahres-Ergebnis von 105 Millionen Euro. Darlehenszusagen an private Kreditnehmer stiegen von 47,6 auf 74,4 Millionen Euro an. Besonders stark war der Kreditzuwachs im Wohnbaubereich.

Auch die Kundeneinlagen nahmen deutlich um fünf Prozent auf 794 Millionen Euro zu. Alternativen zum Sparbuch seien Fondsparpläne, aber auch Zertifikate erfreuen sich in Baden-Württemberg großer Beliebtheit.

Förderberatung: "Wir gehören zu den aktivsten Förderberatern im Land", so Strittmater. Das Neugeschäft mit Förderkrediten legte 2018 um 72,1 Prozent auf 42,5 Millionen Euro zu. Hiervon entfielen 31,1 Millionen auf Kredite für ökologische und soziale Zwecke.

Digitaler Umbau: Ein wichtiger Aspekt ist der digitale Umbau bei der Sparkasse. Alle Geschäftsstellen sind mit WLAN für Mitarbeiter, Kunden und Gäste ausgestattet. Selbst einfache Bankgeschäft werden zunehmend digital erledigt. Sehr früh, so Vorstandsvorsitzender Jochen Brachs, habe man diese Entwicklung erkannt und gefördert. Heute biete die Sparkasse Hochschwarzwald modernste digitale Lösungen als Ergänzungen zum Vor-Ort-Service an. Im vergangenen Jahr wurde die Sparkassen-App erneuert, welche von der Stiftung Warentest als beste Banking-App ausgezeichnet worden sei. Ebenfalls im vergangenen Jahr wurde die kostenlose Echtzeit-Überweisung eingeführt. Mit dem Kwitt und Paydirekt, dem kontaktlosen Bezahlen, stünden dem Kunden weitere moderne und sichere Bezahlverfahren zur Verfügung.

Filialnetz bleibt bestehen: Die Balance von Digitalisierung und Filialnetz sei derzeit ausgewogen. Trotzdem sei es eine Gratwanderung, so der Vorstandsvorsitzende. Man strebe keinen Rückzug aus der Fläche an. Mit zwei Hauptstellen und 14 Geschäftsstellen habe die Sparkasse Hochschwarzwald das dichteste Netz der Region.