Vier Schulen des Bildungszentrums in Titisee-Neustadt bieten ihren Schülern schulübergreifende Arbeitsgemeinschaften an. Dazu gehört "Headis" – die Kopfball-Tischtennis AG wird bereits im zweiten Jahr angeboten und ist sehr beliebt. Foto: Kreisgymnasium/Bächle Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Vier Schulen kooperieren bei Arbeitsgemeinschaften / Kreisgymnasium bietet Ganztagsschule

Das Bildungszentrum Titisee-Neustadt mit Kreisgymnasium, Hebelschule (Grund- und Werkrealschule), Hans-Thoma-Schule (gewerbliche, kaufmännische und hauswirtschaftliche Schulen) und Förderzentrum geht einen gemeinsamen Weg, um viele Arbeitsgemeinschaften anzubieten.

Titisee-Neustadt (gb). Es ist nicht alltäglich, vier Schularten bei Arbeitsgemeinschaften zu verbinden und damit nicht nur das Angebot zu erweitern, sondern auch die soziale Komponente zu fördern. Seit 2011 arbeiten die Schulen (2015 kam die Hebelschule dazu) des Schulzentrums im Rahmen der Robert-Bosch-Stiftung und in enger Kooperation mit dem Regierungspräsidium und dem Schulträger zusammen. So steht allen Schülern eine große schulübergreifende Angebotspalette zur Verfügung. "Dabei geht es gemeinsam darum, das schulische Angebot zu optimieren und die Kräfte zu bündeln. Dies erweitert nicht nur das Angebot, sondern der Kontakt über die Schulgrenzen hinaus wird gefördert", erklärt Jutta Brecht, Leiterin des Kreisgymnasiums.

Die zahlreichen Angebote der Arbeitsgemeinschaften umfassen den Sport, den künstlerisch-musischen und den handwerklichen Bereich. Vom Klettern bis zur Selbstverteidigung, vom Strick- und Filzkurs bis zum Chor, Theater und Orchester-AG sowie auch Sanitäts-AG, YouTube AG oder "Forst in der Holzwerkstatt", erstreckt sich der Themenkatalog. Auf dem "Marktplatz der Möglichkeiten" stellte das Kreisgymnasium Hochschwarzwald erstmals das große AG-Angebot vor. Bei der offenen und freiwilligen Ganztagsschule des Kreisgymnasiums haben die Schüler die Möglichkeit einer intensiven und altersgemäßen Betreuung am Nachmittag.

Die Ganztagsschule beginnt nach der sechsten Stunde. Hier haben Schüler auch die Möglichkeit in der Mensa zu essen. Das Ganztagsprogramm endet wie der Nachmittagsunterricht um 15.15 Uhr. Damit haben die Schüler die Möglichkeit, sich auch in Vereinen einzubringen.

Ein Schwerpunkt des Kreisgymnasiums ist dem sozialen Lernen gewidmet. Dies beginnt bei den Sechstklässlern, die sich als Pate der neuen Fünftklässler engagieren. Hinzu kommen Streitschlichter oder Schülermedienmentoren, die Schüler in schulinternen Projekten im Umgang mit modernen Medien schulen und vor Gefahren warnen. Regelmäßig finden auch Elterninformationsabende statt. Zudem gibt es die Vielfaltcoaches, Schüler der Klassen acht und neun, die eine spezielle Mentoren-Ausbildung vom Demokratiezentrum Baden-Württemberg erhalten. Ein mehrtägiger Kurs, in dem Respekt im Mittelpunkt steht. Pflicht ist für alle Zehntklässler das 14-tägige Sozialpraktikum Compassion. Auch das "Echtklasse-Projekt" eines Hüttenaufenthalts ist unter dem Sozialaspekt zu sehen. Die Schüler müssen dies durch gemeinsame Arbeit auch selbst finanzieren.

Zusätzlich gibt es eine Hausaufgabenbetreuung an zwei Nachmittagen.

Gut bewährt hat sich das Zwei-Pädagogen-Prinzip in den zwei Inklusionsgruppen des Kreisgymnasiums. Seit vier Jahren werden Schüler mit Handicap in einer Außenklasse in einer der drei achten Klassen integriert. Sie werden von einer langjährigen sonderpädagogischen Lehrkraft begleitet. Nach dem Zwei-Pädagogen-Prinzip werden die Schüler in Hauptfächern wie Mathematik, Englisch oder Französisch getrennt, in vielen anderen Fächern gemeinsam unterrichtet.