Ein seit dem vergangenen Jahr vermisster Mann konnte nun von Einsatzkräften der Polizei aus dem Titisee geborgen werden. Bei einer Fahrt mit einem Tretboot ist der Mann 2012 verschwunden. Foto: dpa/Symbolbild

Vermisster Mann aus Würzburg hat vermutlich Selbstmord begangen. Sonartechnik hilft bei der Suche.

Titisee. Die langwierige Suche nach einem Vermissten hat ihr Ende gefunden: Taucher der französischen Gendarmerie bargen am Montag einen Leichnam aus dem Titisee. Aufgrund der bisherigen Ermittlungen geht die Polizei davon aus, dass es sich bei dem Toten um den in Würzburg vermissten Mann, Jahrgang 1962, handelt.

Die Ermittler haben Hinweise dafür, dass der Verstorbene freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Hinweise für ein Fremdverschulden haben sich nicht ergeben, wie die Polizei weiter mitteilte.

Rückblick: Am 11. September 2012 hatte ein örtlicher Bootsverleiher am Titisee der Polizei mitgeteilt, dass ein Tretboot zirka 150 Meter vom Bootssteg entfernt ohne Insassen im Wasser treibe.

Im Boot lagen Regenschirm, Jacke und ein Rucksack

Das Boot war kurz zuvor von einem Mann angemietet worden. Im Boot fanden sich lediglich ein Rucksack, eine Jacke und ein Regenschirm, woraufhin intensive Suchmaßnahmen gestartet wurden, die jedoch lange Zeit ohne Erfolg blieben.

Im April dieses Jahres war den Ermittlern des Polizeipostens Hinterzarten ein DNA-Erfolg gemeldet worden. An den im September 2012 sichergestellten Gegenständen konnte molekulargenetisches Material extrahiert werden. Dieses Material führte zu einem Vermisstenfall, der von der Kriminalpolizeiinspektion Würzburg bearbeitet wurde.

Dort wurde ein Mann, Jahrgang 1962, seit September 2012 vermisst. Am 23. Mai dieses Jahres wurde erneut eine Suchaktion durchgeführt. Beteiligt waren deutsche und französische Polizeitaucher. Auch Sonartechnik wurde eingesetzt. Allerdings führte auch diese groß angelegte Suchaktion nicht zum Erfolg (wir haben berichtetet).

Ortung des Toten in zirka 28 Metern Tiefe

Am Montag gingen nun erneut Taucher aus Frankreich und Deutschland auf die Suche. Es galt, so genannte Verdachtspunkte, welche sich aufgrund der im Mai gefertigten Sonarbilder ergeben haben, abzuklären. Dies führte kurz vor 14 Uhr in einer Tiefe von zirka 28 Metern zur Ortung einer Leiche. Am frühen Abend bargen Taucher der französischen Gendarmerie den Leichnam, bei der es sich um den in Würzburg vermissten Mann handelt.

Wie die Polizeidirektion Freiburg in diesem Zusammenhang betont, freue man sich sehr "über die kollegiale und überaus erfolgreiche Unterstützung durch die französische Gendarmerie".