Freuen sich über den Erfolg der Hochschwarzwaldcard (von links): Thorsten Rudolph, Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, Ulrike Brodscholl, Leiterin Hochschwarzwald Card und Aufsichtsratsvorsitzender Stefan Wirbser. Foto: Kerdraon Foto: Schwarzwälder Bote

Tourismus GmbH: Rasante Entwicklung bilanziert / Löffinger Schwarzwaldpark ab Juli neuer Partner

Auch im achten Jahr seit ihrer Einführung ist die Hochschwarzwaldcard immer noch ein Renner und ein bedeutender Entscheidungsträger für Urlaub im Hochschwarzwald.

Hochschwarzwald. Die rasante Entwicklung der Übernachtungen mit Gästecard zeigt sich an den Zahlen: 2011 lagen sie noch bei 952 290 und stiegen 2017 auf 1 299 337 Übernachtungen an. "Wir werden die Wettbewerbsfähigkeit, die wir mit der Card erreicht haben, noch weiter ausbauen", unterstrich Stefan Wirbser, Aufsichtsratsvorsitzender der Hochschwarzwald Tourismus GmbH (HTG), in der Jahreshauptversammlung Hochschwarzwaldcard.

Kritik am Tatort: Wenig begeistert waren Wirbser und HTG Geschäftsführer Thorsten Rudolph über den jüngst gezeigten Schwarzwald-Tatort. "Der Tatort hat etwas schräg ausgesehen", meinte Wirbser, der den Hochschwarzwald nicht so düster wie im Krimi vermarktet sehen möchte. "Bei den nächsten Dreharbeiten will ich erst das Drehbuch lesen, schließlich wollen wir Urlaub und Träume verkaufen", verdeutlichte Wirbser den anwesenden Leistungsträgern und Gastgebern. Erfreut zeigte sich Geschäftsführer Rudolph, dass die Card nicht teurer wird. "Partnerschaftliches Denken und sich bemühen, ist der Erfolg unserer Card", erklärte er und beruhigte, dass es momentan kein neues Tatort-Drehbuch für den Hochschwarzwald gebe, sondern der nächste Tatort-Schauplatz der Nordschwarzwald sei.

Zukunft gesichert: Auf den Insolvenzantrag der Firma Geios AG, die technische Basis für die Card schuf, im vergangenen Jahr eingehend, meinte Rudolph: "Die Mitarbeiter haben wir alle übernommen, sowie den Account und somit ist Geios jetzt 100 Prozent Hochschwarzwald und kann auch weiterhin erfolgreich fortgeführt werden."

Jahresbilanz: Ulrike Brodscholl, Leiterin der Gästecard, bezeichnete die Card als erfolgreichste Gästecard in Deutschland. "Darauf sind wir stolz", meinte sie. Die Bilanz 2017 lag bei 290 000 ausgegebenen Karten, die eine Umlage von 5,2 Millionen Euro erzielten. Außerdem sorgten die Karten für 1,3 Millionen Übernachtungen mit einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 3,2 Nächten. Jeder fünfte Gastgeber, das sind über 400, gehören zu den Hochschwarzwaldcard-Partnern, angefangen vom Sternehotel über Ferienwohnungen und Urlaub auf dem Bauernhof, bis zum Campingplatz, die für mehr als ein Drittel der Übernachtungen im Hochschwarzwald sorgen. "Dabei wurde die Card nicht übernutzt oder ausgenutzt", betonte Brodscholl. Der Durchschnitt lag bei 2,3 Nutzungen pro Gast. Insgesamt sorgten die Gäste für 681 000 Nutzungen. "Das sind 2,1 Prozent mehr als im vergangenen Jahr", erklärte die Fachfrau.

Gefragte Freizeitangebote: Ganz oben stehen in der Jahresbilanz die Freizeitangebote mit 226 372 Nutzungen, gefolgt von den Bädern, die mit der Card 166 200 Mal besucht wurden. Dahinter folgt der Wintersport mit 126 345 Nutzungen. Danach folgen die Bootsbetriebe mit 93 591 Nutzungen. Für den Museumsbesuch zeigten die Gäste 68 750 Mal die Card vor. Neues Terrain für die Gastgeber ist die die neue EU Pauschalreiserichtlinie, die am 1. Juli in Kraft tritt. "Aufgrund der Card gehören wir nicht zu den Reiseveranstaltern, und deshalb darf sie auch nicht mehr in eigener Darstellung eingestellt werden", klärte Brodscholl auf.

Beliebteste Einrichtungen: Bei den ganzjährigen Einrichtungen, bei denen die Card genutzt werden kann, gehören zu den Top 5: Badeparadies Schwarzwald mit 135 515 Nutzungen, gefolgt von der Fundorena mit 80 075 Nutzungen. Dritter ist das Hasenhorn Coaster mit 44 499, gefolgt vom Haus der Natur mit 29 504 Nutzungen und dem Radon-Bad Menzenschwand mit 17 084 Nutzungen. Im Sommer sind die ersten drei meistbesuchten Einrichtungen die Feldbergbahn mit 63 329 Nutzungen, gefolgt vom Bootsbetrieb Schweizer mit 44 880 und dem Steinwasen-Park mit 40 516 Nutzungen. Im Winter steht der Liftverbund Feldberg mit 115 189 Nutzungen an der Spitze, während die anderen Skisportangebote bei der Beliebtheit der Cardnutzer im vierstelligen bis dreistelligen Bereich liegen.

Über 100 Partner hat die Hochschwarzwaldcard, darunter das Badeparadies Schwarzwald, der Liftverbund Feldberg, die Schifffahrt Titisee-Schluchsee oder der Steinwasenpark. Neue Partner sind der Schwarzwaldpark Löffingen, der im Juli neu eröffnet, und der Abenteuer Golfpark Hochschwarzwald in Lenzkirch-Kappel, der am 16. Juni seinen Betrieb aufnimmt.