Kornbühl in Salmendingen Foto: Erika Rapthel-Kieser

Wanderschuhe an und raus in die Natur: Der Frühling lässt sich nach langer Zeit langsam auch hierzulande wieder blicken und lädt zu ersten Spaziergängen und Wanderungen ein.

Hin und wieder traut sie sich nun doch schon mal raus, die Sonne. Wer diese Gelegenheit nutzen will, um endlich mal wieder ein paar warme Stunden in der Natur zu verbringen, muss gar nicht weit weg. Denn rund um Burladingen gibt es zahlreiche Orte, die allemal als Motiv für eine Postkarte dienen könnten.

 

Unsere Redaktion hat einige Tipps zusammengetragen.

Kornbühl

Das Highlight unter den Sehenswürdigkeiten ist dabei der Kornbühl. Geologisch gilt er als „Zeugenberg“. Denn: Er legt „Zeugnis“ davon ab, wie die Landschaft in diesem Raum ausgesehen hat, bis Wasser und Wind über Millionen von Jahren hinweg den Berg in der heutigen Gestalt heraus modellierten.

Oben strahlt die Salmendinger Kapelle und begrüßt die tapferen Wanderer auf dem Kornbühl. Früher wurde das Kirchengebäude von Einsiedlern betreut, die sich zu einem mönchischen Leben verpflichtet hatten. Nachdem die Kirche 1806 im Zuge der Säkularisation von der Pfarrgemeinde in den Besitz der Kommune übergegangen war, versahen bis 1850 Laien den Mesnerdienst. Danach zerfiel das Mesnerhäuschen und wurde 1872 schließlich abgerissen. Am Namenstag der Heiligen Mutter Anna – dem 26. Juli – wird alljährlich ein Gottesdienst in der Kapelle gefeiert.

Zudem gibt es hier mit viel Glück noch ein besonders Naturphänomen zu bestaunen: Der sogenannte Märzensee oder Märzenbronnen, wie die Einheimischen ihn nennen. Die kleine Wasseransammlung entsteht in manchen Jahren in einer Senke zwischen Ringingen und Salmendingen auf einer Höhe von 770 Metern. Für Fotografen, Wanderer und Freizeitsportler ist er eine ganz besondere Attraktion.

Blick über den Märzensee in Richtung Köbele Foto: Mößmer

Sommerkirchhöhle

Die Sommerkirchhöhle bei Melchingen hat eine ganz besondere Vorgeschichte: Dort wurden steinzeitliche Stein- und Knochenwerkzeuge sowie Überreste von Höhlenbären, Fellnashörnern und Rotwild gefunden.

Für Wanderer ist sie leicht über den „roten Melchinger Rundwanderweg“ zu erreichen. Am Westhang oberhalb des Hirschentales öffnet sich das drei Meter hohe und acht Meter breite Eingangsportal. Die anschließende, sich drei bis fünf Meter in den Felsen erstreckende trockene Nische stellt die Ruine einer weitgehend durch natürliche Erosion zerstörten Karsthöhle dar. Die Sommerkirchhöhle bietet auch heute noch leicht einer Gruppe von 20 bis 30 Personen Unterstand.

Sommerkirchhöhle bei Melchingen Foto: Eule

Mehrere kleine Quellen, die unweit der Höhle im Hirschental entspringen, lassen die Höhle als eine ideale ur- beziehungsweise frühgeschichtliche Rast- oder Wohnstätte erscheinen. Auf der Schautafel der Ortsgruppe Melchingen des Schwäbischen Albvereins wird sie als steinzeitliche Jägerstation bezeichnet. Die Ortsgruppe kümmert sich auch um den Erhalt der frei zugänglichen Höhle. Zur Begehung wird vom Verein allerdings festes Schuhwerk empfohlen.

Burghalde bei Stetten

Die Burg Hölnstein, welche auch Holstein oder Burgahalde genannt wird, ist die Ruine einer Spornburg auf einem Felsen östlich von Stetten u. H.

Sie wurde vermutlich im 11. Jahrhundert gegründet. Adilbert von „Holinstein“ tritt zwischen 1089 und 1098 ins Kloster Zwiefalten ein. 1496 sterben die Herren von Hölnstein im Mannesstamm aus. 1585 lässt Graf Eitel Friedrich von Zollern den Turm auf dem Burgstall bei Stetten abbrechen. 1985 wurde ein Teil der Ruine hoch über dem Ort Stetten durch die Gemeinde Burladingen und der Ortsgruppe Stetten des Schwäbischen Albvereins restauriert.

Auf der Burghalde bei Stetten wurde ein Soldat in den letzten Kriegstagen von Granatsplittern getötet. Foto: Rapthel-Kieser

Solche Ruinen finden sich an vielen Stellen auf der Alb, unter anderem auch die Burgruine Hohenmelchingen, welche südöstlich vom Dorf auf der „Halde” in etwa 820 Metern Höhe liegt. Die Burg, die in Salmendingen „Altes Schloss“ genannt wird, war einst Sitz der Herren von Salmendingen.

Erbaut wurde sie vermutlich im 13. Jahrhundert. 1245 wird in einer Urkunde ein „Peregrinus (Pilger) von Salbeningen“ erwähnt. Seine Familie hatte das Dorf als Dienstleute der Grafen von Hohenberg zum Lehen erhalten. 1339 wurde ein Großteil des Lehens an die Truchsesse von Urach verkauft. Den Rest samt der Burg kaufte wenig später der nichtadlige Burkhard Schilling. Vermutet wird, dass das „Schloss“ um 1386 bereits verfallen war. Nach 1500 ging es in fürstenbergischen Besitz über.

Aber auch die Burgruine Hohenringingen, die Burg Hohenburladingen, die Ruine Hohe Wacht und die Ruine Leckstein, die Ruine Hornstein sind einen Besuch wert.

Wanderungen

Insgesamt sieben Rundwanderwege
führen vorbei an eindrucksvollen Höhlen, verlassene Ruinen, weitreichenden Aussichtspunkten oder dem Donauzufluss Lauchert.

Der Kreuzfelsenweg
führt über neun Kilometer von der Kernstadt Burladingen über den Kreuzfelsen und Titusenköpfle Richtung Ringingen.

Der Wacholderbuschweg
führt über eine Strecke von 10,6 Kilometern durch die Natur und bietet schöne Ausblicke in das Killertal.

Der Themenwanderweg Lauchert Mühlen Burgen
führt entlang der Lauchert von Hörschwag über Stetten u. H. nach Melchingen und zurück. Neben schönen Aussichtspunkten, Rastplätzen und Spielplätzen gibt es am Weg interessante Informationen rund um die Lauchert.

Der Kornbühl-Schild-Rundweg
führt über eine Strecke von 11,3 Kilometern über den Kornbühl mit der Salmendinger Kapelle.

Die Dreifürstenstein-Hirschkopf-Runde
führt teilweise am Albtrauf entlang mit Sicht auf den Bergrutsch aus dem Jahr 1983 sowie der Burg Hohenzollern vom Dreifürstenstein.

Die Erzgruben-Köbele-Runde
führt über eine Strecke von 5,4 Kilometern auf der Hochebene über Wald- und Wiesenwege zu den ehemaligen „Bohnerzgruben „Aufberg“ mit lohnendem Abstecher zur Burgruine „Altes Schloß“.

Der Streckenweg „Entlang der Lauchert“
führt immer am Fluss entlang und ist besonders für Personen mit Gehhilfen, im (E-) Rollstuhl (mit Begleitung) und Familien mit Kinderwagen geeignet.

Der Wasserfälle-Rundweg
ist aktuell noch wegen Aufräumarbeiten nach Sturmschäden gesperrt.