Der April macht sprichwörtlich, was er will – trotzdem gibt es im Garten schon einiges zu tun. Wir haben Experten aus der Region gefragt, welche Pflanzen sich in den Gärten und auf dem Balkon trotz des launischen Wetters bereits jetzt wohlfühlen.
Der Boden erwärmt sich langsam, aber sicher, die Sonne lässt sich wieder häufiger blicken – der Frühling ist da! Zu dieser Jahreszeit erwacht die Natur zu neuem Leben. Unsere Redaktion hat nachgefragt, welche Pflanzen im April bereits gepflanzt werden können und welche Gartenarbeiten zu dieser Zeit sonst noch anstehen.
„Wenn sich der Boden im April schon etwas erwärmt hat, kann man im Garten mit Karotten, Steckzwiebeln und Radieschen starten“, weiß Sigrid Herber von der Gärtnerei Sämann aus Balingen. Auch Salate, rote Beete, Kohlrabi, Frühkohl und die meisten Kräuter dürfen schon ins Freie.
Wichtig bei den Gemüsekulturen sei jedoch, auf eine bedarfsgerechte Düngung und ausreichende Pflanzabstände zu achten. Wer sein Gemüse schon früher ernten möchte, könne die Pflanzen mit einem Vlies vor den kalten Temperaturen schützen.
Farbenfrohe Terrassen und Balkone
Wer sich einen farbenfrohen Garten wünscht, kann im April Frühblüher wie Ranunkeln, Bellis, Vergissmeinnicht, Stiefmütterchen, Hornveilchen, Goldlack und marokkanische Frühlingsmargeriten pflanzen. Diese farbenfrohen Pflänzchen vertragen Temperaturen im leichten Minusbereich gut und eignen sich laut Herber auch für die Bepflanzung von Balkonen und Terrassen. Außerdem seien viele Frühblüher eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.
Noch einige Wochen warten sollte man allerdings mit dem Einpflanzen von empfindlicheren Pflanzen: Im April droht nachts noch Frost. Pflanzen, die empfindlicher auf Kälte reagieren, sollten deshalb erst nach den Eisheiligen Mitte Mai ins Freie. Darunter fallen beispielsweise Sommerblumen wie Tagetes und Begonien sowie Fruchtgemüse wie Gurken, Tomaten und Paprika.
Tipps für den perfekten Pflanzenschnitt
Ein kräftiger Zuschnitt im April sorgt für frische Triebe und tolle Blüten in den Sommermonaten, weiß Andreas Töngi von Töngi Gartenbau in Horb. Doch dabei gibt es einiges zu beachten: Die meisten Stauden - das sind Pflanzen die sich über den Winter einziehen - können im Frühjahr auf etwa fünf bis sieben Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten werden.
Hohe Gräser schneidet man im Monat April nur auf 15 bis 20 Zentimeter zurück – knapp über den Horst der Pflanze. „Schneidet man zu hart zurück, kann es zum Ausfall der Gräser in der Mitte der Pflanzen kommen“, erklärt der Fachmann. Schneidet man hingegen zu weit oben, werden die Gräser licht.
Erste Düngung im April
Auch die erste Düngung der Pflanzen im heimischen Garten steht im April an, da die Wurzeln bereits drei Wochen vor dem oberirdischen Austrieb zu wachsen beginnen. Wichtig ist dabei laut Töngi, zu einem mineralischen Dünger mit einem hohen Anteil an Ammoniak und Nitrat zu greifen.
Eine weitere Düngung auf organischer Basis kann dann etwa sechs Wochen später erfolgen – hierfür muss die Bodentemperatur über zwölf Grad Celsius liegen. Ausgenommen davon sind Nachtschattengewächse wie beispielsweise Tomaten, diese können den Dünger bereits bei niedrigeren Temperaturen aufnehmen.
Den Schnecken ist es zu trocken
Wer sich im vergangenen Frühjahr über abgefressene Pflänzchen geärgert hat, kann in diesem Jahr voraussichtlich aufatmen: Die anhaltende Trockenheit im Februar und März macht den heimischen Nacktschnecken zu schaffen. Viele Jungtiere sind der Trockenheit direkt zum Opfer gefallen. Zudem werde dadurch die mögliche Zeit für die Nahrungsaufnahme eingeschränkt, weshalb die Tiere langsamer wachsen und sich später vermehren.