Das Berthold-Auerbach-Museum befindet sich in Nordstetten. Foto: Selim Gezener

Als Bewahrer des kulturellen Erbes sind museale Einrichtungen wichtige Orte der Kommunikation sowie interkulturelle Begegnungsstätten. Wo lohnt sich in Horb ein Besuch? Wir geben einen Überblick.

Von bedeutenden städtischen Sammlungen, wichtigen Spezialmuseen, ehrenamtlich geführten Museen bis hin zu einem Freilichtmuseum ist die Museumslandschaft in Horb sehr facettenreich.

Wir geben einen Überblick über Horber Museen mit Dauerausstellungen.

Stadtmuseum Horb

Das kunsthistorische Stadtmuseum beleuchtet ausgewählte Kapitel der Stadtgeschichte Horbs. "Dabei präsentieren sich den Besuchern verschiedene Sammlungsschwerpunkte", sagt Agnes Maier, Leiterin der Abteilung "Museen, Heimatgeschichte, Kunst" im Horber Rathaus. Einer der Schwerpunkte liege etwa auf den Horber Stadtansichten. Und weitere Schwerpunkte auf dem Horber Kunsthandwerk und auf Künstlern aus Horb, wie zum Beispiel Caspar Kaltenmoser. Des Weiteren erinnern Porträts und Schriftdokumente an berühmte Horber Persönlichkeiten wie Sebastian Lotzer oder Fürstabt Martin Gerbert. Ergänzt wird das Museum seit 2016 durch Alamannenfunde aus Altheim. Maier: "Dabei wird es bald ein altersgerechtes Konzept geben. Das heißt, dass sich dann beispielsweise Kinder wie Alemannen verkleiden können."

Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Freitag und Sonntag 14 - 17 Uhr

Eintritt: frei

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Berthold-Auerbach-Museum

Im Nordstetter Schloss erinnert das Berthold-Auerbach-Museum an das Leben und literarische Schaffen des in Nordstetten geborenen deutsch-jüdischen Schriftstellers Berthold Auerbach. Ausgestellt sind unter anderem Porträts, Reliefs und Handschriften von Auerbach. Mit seinen 1843 veröffentlichten und dutzendfach übersetzten "Schwarzwälder Dorfgeschichten" brachte Auerbach es im 19. Jahrhundert zu Weltruhm. "Mit seinen Werken, die sich größtenteils in Nordstetten abspielen, hat er Nordstetten zum literarischen Ort gemacht", sagt Agnes Maier.

Öffnungszeiten: Montag/Mittwoch/Freitag/Sonntag 14:00 - 17:00

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Dauerausstellung zu Shavei Zion in der Ehemaligen Synagoge Rexingen

Barbara Staudacher vom Träger- und Förderverein der Ehemaligen Synagoge Rexingen erzählt: "Bis in die 1930er Jahre war die Synagoge im Ortskern von Rexingen das religiöse Zentrum einer der größten jüdischen Landgemeinden in Württemberg. Am 9. November 1938 wurde sie geschändet, angezündet, gelöscht und dann der jüdischen Gemeinde genommen. Seit 1952 ist sie evangelische Kirche und heute ein Gedenk- und Lernort mit einer Fachbibliothek zur deutsch-jüdischen Geschichte. Im ehemaligen Hauptraum im Erdgeschoss befindet sich außerdem eine Ausstellung über die Auswanderung einer Gruppe jüdischer Familien aus Rexingen ins britische Mandatsgebiet Palästina und die Gründung des schwäbischen Dorfes Shavei Zion am Ufer des Mittelmeers im Jahr 1938. Im oberen Stockwerk, dem heutigen Kirchenraum, erzählen Fotos vom Leben der jüdischen Gemeinde vor ihrer Auslöschung."

Öffnungszeiten: Sonntag 14:00 - 17:00

Eintritt: frei

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Wehrgeschichtliches Museum

Heimatforscher Joachim Lipp kennt sich bestens mit dem Wehrgeschichtlichen Museum aus. Er sagt: "Das wehrgeschichtliche Museum des Kultur- und Museumsvereins Horb befindet sich in dem 1480 erbauten Ringmauerturm mit dem Reiterbild und ist nur zu Fuß über den Ringmauerweg zu erreichen. Über steile Treppen gelangt man in die oberen Turmgeschosse, wo im ersten Stock Schautafeln über die Horber Stadtbefestigung informieren und ein Modell den Verlauf des inneren und äußeren Stadtmauerrings der mittelalterlichen Stadt veranschaulicht. Im zweiten Turmgeschoss sind die Organisation der Stadtverteidigung im Mittelalter sowie die Bewaffnung der Horber Bürgerschaft dokumentiert. Auch die Türmerwohnung mit originalem Fußboden ist noch erhalten. Mit zur Museumsanlage gehört das ehemalige Torwärterhäuschen an der Straße nach Altheim. Das Museum ist am ›Tag der offenen Turmtür‹ an einem Sonntag Mitte Mai sowie nach Vereinbarung mit der Stadtinfo geöffnet."

Öffnungszeiten: Jährlich am "Tag der offenen Turmtür" (ein Sonntag im Mai) sowie nach Vereinbarung.

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Dorfmuseum in Altheim

Wer wissen möchte, wie das dörfliche Leben im 18., 19. und frühen 20. Jahrhundert aussah, sollte dem Dorfmuseum in Altheim einen Besuch abstatten. In dem vom Schwarzwaldverein getragenen Museum gibt es Räumlichkeiten – etwa eine Küche, ein Schlafzimmer oder eine Webstube – die mit entsprechenden Alltagsgegenständen aus der damaligen Zeit eingerichtet sind.

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Wassermuseum Ihlingen

Die Pumpstation im Wassermuseum Ihlingen war Teil einer zentralen Hochdruck-Wasserversorgung, die 1898 für die Dörfer Rexingen und Ihlingen gebaut wurde und bis zur Jahrtausendwende in Betrieb war. Agnes Maier vom Horber Rathaus sagt: "Hier gibt es Wasserrohre, Ventile und eine Pumpstation zu bestaunen. Das Wassermuseum Ihlingen ist in erster Linie etwas für technikbegeisterte Menschen. Aber auch Menschen, die eigentlich nicht technikbegeistert sind, können im Wassermuseum Ihlingen ein Interesse für Technik entwickeln."

Öffnungszeiten: Besichtigung nach vorheriger Terminabsprache unter 07451/6682 möglich.

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Wasserradmuseum beim Marmorwerk in Horb

Das über hundert Jahre alte Zuppinger-Wasserrad am Horber Mühlkanal wurde in den 1990er-Jahren durch den Kultur- und Museumsvereins Horb wieder in Gang gesetzt und ist mittlerweile im Verantwortungsbereich der Stadt Horb a. N.ckar. Das Zuppinger Rad lieferte die Wasserkraft für die Transmissionsanlage, mit der große Marmorblöcke zersägt, geschliffen und poliert wurden. Im Getrieberaum des Werks ist heute ein Wasserradmuseum eingerichtet. Schautafeln im Getrieberaum erinnern an die Mühlentradition in der Neckarstadt, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht.

Öffnungszeiten: Besichtigung nach vorheriger Terminabsprache unter 07451/6682 möglich.

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Steinerner Geschichtsgarten Freilichtmuseum

Auf dem "Kreuzkapellenberg" mit einer herrlichen Aussicht über Horb haben die "Kleindenkmalfreunde Horb und Umgebung" seit den späten 1970er-Jahren Dutzende Rechts-, Verkehrs- und Vermessungsdenkmale zusammengetragen. Die in Stein gehauenen Zeitzeugen erinnern an frühere Eigentümer. Agnes Maier "Das Freilichtmuseum ist 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag für Interessierte besuchbar."

Öffnungszeiten: jederzeit zugänglich

Eintritt: frei

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