Das Römische Freilichtmuseum in Stein ist für Familien immer ein Besuch wert. Neuerdings wartet auf Gäste zudem eine Sonderausstellung zum jüngsten Sensationsfund – den Überresten einer aus Sandstein gefertigten Monumentalstatue.
Vergleichbar mit einem Fund, der vor Jahren in Paris für Schlagzeilen sorgte, kann nun auch das Römische Freilichtmuseum in Hechingen-Stein aufwarten und damit die Bedeutung des römischen Landguts im zweiten Jahrhundert nach Christus unterstreichen.
Vor zwei Jahren stießen Archäologen bei einer Probegrabung circa 100 Meter außerhalb der nördlichen Umfassungsmauer auf Reste einer aus Sandstein gefertigten Monumentalstatue, die einst als Schutzgottheiten über die Anlage gewacht haben. Längst sind nicht alle Bruchstücke der wohl schon in der Antike zerstörten rund 10 Meter hohen Statue geborgen, der Förderverein des Römermuseums zeigt diese aber nun bereits in einer Sonderausstellung den Besuchern, wie der Vorsitzende Gerd Schollian mitteilt.
Baukran im Bereich der Römerschmiede zu sehen
Darüber hinaus gibt es am Eingang der Anlage im Bereich der Römerschmiede einen Baukran zu sehen, mit dem einst große Lasten gehoben werden konnten. Dieser wurde von einem Zimmermann-Azubi und seiner Freundin mit Unterstützung des „Römerschmieds“ Wolfgang Brunner nach römischen Vorbildern erstellt.
Wie zu Römerzeiten, kann auch heute auf einen funktionierenden Bauhof nicht verzichtet werden. Mit großem finanziellen Aufwand wurden Container beschafft, in U-Form aufgestellt, in denen Büros für das Amt für Denkmalpflege und des Fördervereins sowie Lagerräume untergebracht sind.
Viel Zeit sollte der Besucher mitbringen, denn er sieht hier, wie die Römer einst in der Provinz lebten und besonders hier für die damalige Zeit ein wohl angenehmes Leben führten – bis gegen Mitte des dritten Jahrhunderts ihnen durch die Alamannen der Garaus gemacht wurde.
Der Besucher staunt bereits beim Betreten der Anlage über die wunderbare Lage, in der einst das große römische Landgut mit herrlichem Blick auf die nahe Alb zu Beginn des zweiten Jahrhundert nach Christus, heute auch die Burg Hohenzollern mit eingeschlossen, erstellt wurde. Den Gästen überlassen bleibt, ob gleich das rund fünf Hektar große Gelände mit Hauptgebäude, dem Heiligen Bezirk und zahlreichen im originalen Zustand belassenen Gemäuer angesehen wird oder zuerst Kaffee und Kuchen oder ein anderes Getränk auf der Terrasse genossen wird.
Kinder können auf dem Römerspielplatz toben
Familien können derweil ihre Kinder auf dem Römerspielplatz mit Streitwagenfahren, der Seilbahn oder beim Schaukeln toben lassen. Wer viel Zeit hat, sollte sich auch den „Römerrundwanderweg“ und den Ausblick bis zur weit entfernten Teck nicht entgehen lassen.
Das Römische Landgut ist während der bis zum 1. November dauernden Saison täglich, außer Montag, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Zahlreiche Veranstaltungen werden über die Saison geboten, darunter besondere Events für Kinder. Vom 1. bis 10 August tritt das Theater-Lindenhof mit mehreren Veranstaltungen unter dem Titel „Wenn nicht heut, wann dann“ – Bürgerkrieg 1525 – auf. Im Oktober steht dann das beliebte Fest „Römer im Schein der Fackeln“an.