Tim Kübel schreibt aktuell seine Doktorarbeit beim FC Chelsea. Foto: Kübel

Tim Kübel wagte den Schritt raus aus der Heimat, erst nach Amerika und danach nach London zum FC Chelsea. Aktuell vollendet der ehemalige Kicker seine Doktorarbeit und ist in England auf den Jugendfußball fokussiert.

Tim Kübel ist seit drei Jahren beim FC Chelsea tätig . Er analysiert die Entwicklung junger Spieler und möchte sie besser machen. Er ist aktuell dort, um seine Doktorarbeit zu schreiben.

 

Doch seine fußballerische Laufbahn begann in Mindersbach, einem Ortsteil von Nagold – anschließend in der C-Jugend nach Nagold, bis in die U17 Bundesliga mit Ergenzingen. „Als ich nach Ergenzingen kam, haben wir Oberliga gespielt. Anschließend der direkte Aufstieg in die Bundesliga“, sagt Tim Kübel. Diese Saison war für ihn eine überragende, da in der ersten Saisonhälfte,der Kapitän und Torjäger war. Kapitän der Ergenzinger war und die meisten Tore schoss. Im Winter folgte der große Sprung für den damals noch jungen Kicker. „Ich bin im Winter, am 1. Januar 2010 nach Dortmund gekommen. Ich bin direkt auf ein Internat und habe dreiundhalb Jahre dort gespielt. Ich war mit Marvin Duksch und weiteren in einem Team“, so Kübel.

Kurz in der Bundesliga

Er spielte in der zweiten Mannschaft in der dritten Bundesliga. Da er mehr Spielzeit verlangte, wechselte er nach Schalke. Dort wurde er unteranderem auch von David Wagner trainiert, der im von 2019 bis 2020 der Cheftrainer bei Schalke 04 war.

„Ich hatte aber in der Regionalliga nach einem halben Jahr gemerkt, dass ich einfach keine Lust habe, nur Fußball zu spielen. Es war einfach zu monoton“, sagt der ehemalige Kicker vom VfL Nagold.

Radikale Änderung

Von da an änderte sich das Leben von Tim Kübel komplett. Er verließ nicht nur das „Schwabenländle“, sondern er verließ sogar Deutschland.

„Ich studierte drei Jahre lang in den USA in Kentucky. Ich erhielt dort ein Vollstipendium. Ich bekam dort die Möglichkeit, in der MLS zu spielen, beim Toronto FC“, erzählt Kübel. Aber selbst dort war es für Kübel nicht das Richtige, weshalb er sich in der Akademie als Co-Trainer der U14 versuchte.

Die Reise des heute 30-Jährigen ging weiter, er blieb aber noch in den USA. Nach dem Bachelor wollte er weiter studieren. So verschlug es ihn nach South Carolina, wo er weiterhin den Trainerberuf bis 2021 ausübte.

Ab nach London

Nach der Erfahrung in Amerika, ging es für den gebürtigen Schwaben zurück nach Europa. Und zwar nach London, zum FC Chelsea, um seine Doktorarbeit zu schreiben. „Während ich meinen Master in Sportwissenschaften machte, kamen zwei Professoren auf mich zu und zeigten mir die Doktorandenstelle, die beim FC Chelsea frei war. Da ging es um die Untersuchung der sozialen Entwicklung junger Spieler“, sagt Kübel. Er selber weiß, wie viel Glück er hatte, als er die Stelle bekam, da sich 1000 Leute dafür beworben hatten. Er weiß aber auch, wie viel Arbeit er reinsteckte, um so weit zu kommen. „Klar war Glück dabei, aber ich habe auch echt hart dafür gearbeitet“, sagt der ehemalige Masterstudent. Seit 2021 analysiert er, wie man junge Fußballer am besten entwickeln kann. „Es geht um Werte, wie das Soziale, Kommunikation und Leadership. Wie man all das neben dem Fußballerischen entwickeln kann“, so Kübel über seine Doktorarbeit. Über seine Zukunft ist sich der 30-Jährige noch nicht ganz sicher, denn er könnte es sich beim englischen Top-Verein vorstellen, aber ist noch nicht zu 100 Prozent überzeugt.

Entwicklung im Fokus

„Der FC Chelsea ist ein super Verein, was die Entwicklung der Spieler angeht. Zum Beispiel Jamal Musiala, der beim FC Bayern München die Nummer 42 trägt, wurde ja auch bei uns ausgebildet. Und generell gibt der englische Fußball mehr Talente her, als viele andere Nationen“, sagt Kübel über den Jugendfußball in England. Auch der Verglich mit seinem Heimatland macht der ehemalige Kicker: „Wir schauen hier auf die Entwicklung der einzelnen Spieler. Wir formen sie, in Deutschland wir meistens nur die Leistung betrachtet. Da muss unbedingt die Tabelle passen, hier haben wir die Weiterentwicklung der einzelnen Spieler im Fokus.“ Kübel wird seine Doktorarbeit mit Chelsea veröffentlichen.