Footbal is coming Rome – der Spruch, den einige Italiener auf eine Fahne mit ins Wembley-Stadion gebracht hatten, ist in Erfüllung gegangen.
Schramberg - Sie wurde doch noch Realität: Die Notte Magica, die sich die "Tifosi" nicht nur in Schramberg gewünscht hatte. Nach einem zurückhaltenden Schreckensschrei als England-Keeper Jordan Pickford den zweiten Elfer, geschossen von Andrea Belotti, aus dem Toreck fischte und im Gegenzug Harry Maguire ihn platziert in den Winkel knallte, gab es anschließend vor allem Jubelrufe: Der älteste Final-Torschütze einer EM, Leonardo Bonucci, kriegt die Kugel mit Mühe ins Eckige, Englands Marcus Rashford, der extra fürs Elferschießen eingewechselt worden war, trifft allerdings lediglich den Außenpfosten – der italienische Rückstand ist wieder aufgeholt
Als der offensive Dortmund-Flügel- und Mittelfeldmann Jaden Sancho gegen Italiens Torwart Gianluigi Donnarumma nicht scoren kann und zuvor Federico Bernadeschi versenkt hat, liegt Italien jetzt sogar vorn. Zwar kann England-Keeper Pickford den Elferschuss von Jorginho an den Pfosten lenken, aber das ist fast egal. Denn als es Bukayo Saka gegen Donnarumma ebenfalls nicht machen kann, ist Italien Europameister – und es klar, dass Gareth Southgate auch als Trainer den Fluch des Elfmeterschießens nicht losbekommt.
Die italienischen Fans, die sich in der Schramberger Innenstadt in Lokalen versammelt haben, ziehen jubelnd zum Rathausplatz zu ihrer "Magischen Nacht" wie sie Gianna Nannini besingt – mit Autokorso, singen, feiern, jubeln – und einem kleinen Feuerwerk in den Schramberger Nachthimmel.
Polonäse auf dem Marktplatz
Dieses Mal waren dem Anlass entsprechend noch mehr Fans in die Schramberger Innenstadt gekommen, um auf dem "Piazza Rathaus" zu feiern und zu singen – und nicht nur Menschen mit italienischen Wurzeln. Von "Un ’Estate Italiana" über "Olé, olé, olé" bis zu "Bella ciao" und anderen reichte dazu das Repertoire. Und natürlich durfte auch das Fanfahrzeug der Familie Garufi aus Lauterbach ("Schrambergs verrücktester Tifosi"), ein eigens hergerichtetes und geschmücktes Fußballmobil nicht fehlen. Als Kühlerfigur trug es – wie angekündigt – einen nachgebildeten Fußball-EM-Pokal.
Und zu früher Stunde gab es dann auch zu "Azzurro " von Adriano Celentano eine Polonäse über den Platz.
Ganz so schnell wie bei den Gruppenspielen, dem Viertel- und Halbfinale löste sich die Feiergesellschaft in der "magischen Nacht" zum Montag dann doch nicht auf – gemeinsam wurde die Freude geteilt – auch mit Sprechchören die den Torwart der "Sqadra Azzurra" lobten: "Donna-Rumma". Zum Abschluss dann ist auch die Nationalhymne ein Muss, bevor sich gegen halb zwei der Rathausplatz so langsam leerte und so manche Feier zuhause weiterging – schließlich hatten manche "vorsorglich" für den Montag einen Tag Urlaub genommen.