Was die Affenversuche am Tübinger Max-Planck-Institut angeht, überprüfen nun die Behörden die Stellungnahme zu den Tierversuchen. Foto: dpa

Das Tübinger Max-Planck-Institut hat seine Selbstauskunft nach der Kritik an den Affenversuchen abgegeben. Jetzt prüfen die Behörden die Angaben, ein weiterer Ortsbesuch steht an.

Das Tübinger Max-Planck-Institut hat seine Selbstauskunft nach der Kritik an den Affenversuchen abgegeben. Jetzt prüfen die Behörden die Angaben, ein weiterer Ortsbesuch steht an.

Tübingen - Nach der Kritik an den Affenversuchen in Tübingen prüfen die Behörden die Stellungnahme des Max-Planck-Institutes zu den Vorwürfen. Die Antworten auf den Fragenkatalog sollen zügig ausgewertet werden, sagte ein Sprecher des Regierungspräsidiums am Mittwoch. Zudem würden Mitarbeiter des Präsidiums und Landratsamtes voraussichtlich noch einmal vor Ort die Selbstauskünfte überprüfen. Ein Termin stehe noch nicht fest, es könnten sich aber weitere Fragen ergeben. Über Konsequenzen könne erst nach der Auswertung entschieden werden.

In der Unistadt werden die Tierversuche unterdessen weiter diskutiert. Nach der Kritik am Max-Planck-Institut haben Tierschützer des Vereins „Ärzte gegen Tierversuche“ auch Experimente von Neurobiologen der Universität Tübingen bemängelt. Dort müssten nicht nur Affen in der Hirnforschung leiden, sondern auch Krähen, hieß es in einer Stellungnahme des Vereins, über die das „Schwäbische Tagblatt“ (Mittwoch) berichtete. Diese „Forschung zum Selbstzweck“ müsse beendet werden. Die Uni Tübingen wies die Vorwürfe in der Zeitung zurück.

Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) sieht für einen sachlichen Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern der Tierversuche wenig Chancen. Die Aktivisten, die hinter den Angriffen stünden, seien nicht erreichbar mit Argumenten, sagte Palmer am Mittwoch. Der OB hatte die Versuche wiederholt als notwendiges Übel verteidigt und damit den Ärger einiger Tierschützer auf sich gezogen. Bei einer Demonstration am vergangenen Wochenende war er von einem Stein am Kopf getroffen worden, die Polizei hatte Anzeige gegen Unbekannt erstattet und sucht weiter den Täter. Zugleich prüft die Staatsanwaltschaft Tübingen nach eigener Aussage zwei Strafanzeigen gegen Palmer wegen übler Nachrede.

Auslöser der Debatte waren Bilder, die ein Tierschützer nach eigenen Angaben mit versteckter Kamera im Max-Planck-Institut gedreht hatte. Auf den Videos sind unter anderem Versuchsaffen mit offenen Wunden zu sehen. Die Max-Planck-Gesellschaft hatte die Vorwürfe zurückgewiesen. Eine erste Prüfung ergab keine Missstände. Das Institut plant trotzdem eine bessere Betreuung der Tiere.