Der Tierschutzverein kümmert sich bis zu ihrer Auswilderung fachgerecht um die Jungtiere (Symbol-Foto). Foto: Tierschutzverein Sulz

Der Tierschutzverein Sulz gibt Tipps, was man bei Feldhasen, Wildkaninchen und Co. beachten sollte. Neben dem Verein kann auch die Tierarztpraxis Dr. v. Stromberg weiterhelfen.

Vom 1. April bis 15. Juli ist die sogenannte Brut- und Setzzeit von Wildtieren. In diesem Zeitraum werfen verschiedene Tierarten wie Feldhasen, Wildkaninchen, Rehe oder Schwarzwild ihre Jungen. Aber auch Bodenbrüter wie Enten, Gänse, Schwäne, Rebhühner und Fasane legen ihre Eier, schreibt der Tierschutzverein Sulz in einer Pressemitteilung.

Deshalb sollten Hunde in dieser Zeit unbedingt angeleint werden. Denn schon der Geruch eines Hundes am Jungtier könne ausreichen, dass seine Mutter es nicht mehr annimmt.

Die stillen Nestflüchter

Was tun, wenn man ein junges Wildtier gefunden hat? Bei Rot- oder Schwarzwild sollte immer der zuständige Jäger benachrichtigt werden. Diese Information bekommt man in der Regel bei der Polizei. Findet man einen jungen Feldhasen, der alleine und still sitzt, sollte man ihn in Ruhe lassen. Als Nestflüchter dient dies der Tarnung, um bei Fressfeinden keinen Jagdreflex auszulösen. Die Mutter ist immer in der Nähe und kommt meist in der Dämmerung zum Säugen.

Ein verletztes Jungtier sollte hingegen sofort zu einem Tierarzt oder Tierschutzverein gebracht werden. Junge Häschen brauchen allerdings eine spezielle Nahrung, eine falsche Fütterung kann zum Tod führen. Deshalb: Nicht füttern. Stattdessen kann man das Tier in eine Schachtel mit einem Handtuch setzen und für Ruhe und Wärme sorgen, bis es die richtige Versorgung bekommt.

Hase in der Kuhle

Der Tierschutzverein Sulz unterhält Pflegestellen, die sich bis zur Auswilderung um die Tiere kümmern.

Trotz der langen Ohren gibt es große Unterschied zwischen Hase und Kaninchen: Hasen leben oberirdisch in Kuhlen oder Mulden und sind Einzelgänger. Sie werfen bis zu zwei Jungtiere pro Trächtigkeit und sie sind Nestflüchter, kommen also „vollständig“ zur Welt.

Kaninchen im Bau

Kaninchen hingegen leben unterirdisch. Sie legen im Frühling und Herbst ihre unterirdischen Gänge an und werfen dort bis zu sechs Jungen in einem Nest. Diese kommen blind und nackt zur Welt und sind absolut hilflos.

Innerhalb der nächsten vier Wochen entwickeln sie sich so, dass sie anfangen, das Nest zu verlassen. Die standorttreuen Kaninchen leben in großen Gruppen zusammen.

Wenn unsicher ist, wie man sich gegenüber den Tieren verhalten sollen, kann sowohl den Tierschutzverein unter der Nummer 0176/24 07 58 52 oder in der Tierarztpraxis Dr. v. Stromberg unter 07454/63 66 anrufen.