Tierheimleiterin Vanessa Schreiber freut sich über Einrichtungsgegenstände für die neuen Katzenzimmer. Foto: Siegmeier

Corona-bedingt etwas später als geplant – aber Mitte Februar wird der Neubau beim Tierheim Rottweil von den Katzen bezogen werden können. Tierheimleiterin Vanessa Schreiber freut sich.

Rottweil - Es ist hell, freundlich und jeder Raum hat ein kleines Außengehege: Das neue Katzenhaus des Tierschutzvereins im Rottweiler Tierheim steht kurz vor der Einweihung. Tierheimleiterin Vanessa Schreiber ist begeistert: "Unser neues Katzenhaus ist endlich fertig und Mitte Februar dürfen die Samtpfoten dort einziehen", berichtet sie, während sie durch die Räume führt.

Platz für bis zu 80 Samtpfoten

Die "Zimmer" für die Katzen – es gibt vier größere und sechs kleinere – sind geräumig und hell. 80 Tiere können hier Platz finden. Dank guter Vermittlungszahlen in den vergangenen Wochen, sind derzeit lediglich knapp mehr als 20 Tiere in der Obhut des Tierheims beim Eckhof, was die Mitarbeiter sehr freut.

Die neuen Räumlichkeiten wurden bereits seit Jahren herbeigesehnt und seien auch Auflage des Veterinäramtes gewesen, informiert Schreiber. Die aktuelle Unterbringung – einstige Hundeboxen – entspreche nicht mehr dem Standard, deswegen habe eine Lösung her müssen. Immer wieder habe man die Bestandsflächen je nach Tieren umnutzen müssen. Und zeitweise platze das Tierheim auch aus allen Nähten. Mit dem Neubau gebe es nun räumlich ein wenig Entspannung.

Zeitweise aus allen Nähten geplatzt

Bereits 2019 habe man den ersten Antrag für den Neubau gestellt. Doch dann habe es einige Verzögerungen gegeben, nicht zuletzt auch wegen der Corona-Pandemie. "Eigentlich hätte das Katzenhaus bereits im September in Betrieb gehen sollen. Doch daraus wurde nichts. Jetzt sind wir aber auf der Zielgeraden und Mitte Februar ist es endlich so weit", so Schreiber.

Bau kostet 450.000 Euro

Die Gesamtkosten belaufen sich auf 450.000 Euro. Die Summe, die maximal bezuschusst wird, liegt bei 375 000 Euro, informiert die Tierheimleiterin. 40 Prozent davon, also 150.000 Euro, trägt das Land Baden-Württemberg über das Ministerium für ländlichen Raum. "Um die Förderung des Landes zu erhalten, müssen zwingend 30 Prozent der Kosten von den Kommunen und dem Tierschutzverein getragen werden", erklärt die Tierheimleiterin weiter, die froh ist, diese Großprojekt jetzt gestemmt zu haben.

Kratzbäume, Spielzeuge und dergleichen gesucht

Für die Ausstattung der Räume werden noch Kratzbäume, Spielzeuge und dergleichen gesucht. "Einrichtungsgegenstände für die Zimmer dürfen uns gerne noch gespendet werden. Wir sind über alles froh, was kommt", lädt Schreiber ein.

Wenn die Samtpfoten dann in den Neubau umgezogen sind, werden die bisherigen Behausungen renoviert und die Flächen umgenutzt, "denn trotz allem ist unser Platz sehr begrenzt", so Schreiber. Man habe zudem keine Möglichkeit, Schulklassen oder andere Kindergruppen, die das Tierheim besuchen möchten, zu beherbergen oder Präsentationen rund ums Thema Tierschutz zu zeigen, bedauert sie.

Viele Fundkatzen über Silvester

Über Tierhaltung und Tierschutz zu informieren, liegt den Mitarbeitern des Tierheims und dem Tierschutzverein sehr am Herzen. Bereits Kinder und Jugendliche zu sensibilisieren, sei wichtig.

Derzeit seien die Belegungszahlen des Tierheims ganz gut, lässt Vanessa Schreiber wissen. Über Silvester habe es ungewöhnlich viele Fundkatzen gegeben, sagt sie. Einige davon wurden aber auch wieder abgeholt und waren vermutlich nur aufgrund der Silvesterknallerei weggelaufen gewesen.