Wie ist das Problem mit den freilaufenden Katzen in den Griff zu bekommen? Foto: © Africa Studio - stock.adobe.com

Gerade in Rötenbach werden sie immer mehr zu einem Ärgernis. Die Rede ist von freilaufenden Katzen, um die sich niemand kümmert. Was will die Stadt Bad Teinach-Zavelstein tun, um das Problem in den Griff zu bekommen?

Stadtrat Gundolf Greule hat das Thema in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates angesprochen. Er sprach sich für eine Kastrationspflicht für Katzen aus. Inzwischen sei die Situation unkontrollierbar geworden. Greule bedauerte, dass manche Menschen keine Verpflichtung spürten, sich um ihre Tiere zu kümmern.

 

Ausgelaugte Verwaltung

Bürgermeister Markus Wendel gab sich in der Sitzung zurückhaltend: „Wer von der Stadtverwaltung soll sich darum kümmern?“ Die Verwaltung sei ohnehin schon ausgelaugt. Greule meinte trotzdem, dass die Stadt das Thema regeln sollte.

Wendel entgegnete, dass die Umsetzung das eigentliche Thema sei. Greule sagte, dass eine Regelung der Stadt einen Rückhalt für diejenigen Bürger bedeute, die sich um die Tiere kümmerten.

Ein verantwortungsvoller Tierhalter lasse schon jetzt seine Katze kastrieren, kennzeichnen und in einem Portal eintragen, sagte Wendel im Gespräch mit unserer Redaktion. Der Rathauschef räumte ein, dass gerade im Stadtteil Rötenbach einige freilaufende Katzen in keinem guten Zustand seien. Die Tiere gehörten behandelt, kastriert und wieder in die Spur gebracht.

Eigentümer sind schwer festzustellen

Bei freilaufenden Tieren gebe es oft aber das Problem, dass kein Eigentümer festzustellen sei: „Der Nachweis ist schwer.“ Dann zahle am Ende der Steuerzahler. In den 18 Jahren seiner bisherigen Amtszeit sei das aber noch kein ganz großes Thema gewesen, sagte Wendel. Das habe sich nun geändert. Jetzt sei es auch im Gemeinderat angekommen.

Diese Freigänger unter den Katzen würden in Baden-Württemberg generell zu einem immer größeren Problem, räumte Wendel ein. Unter den 1101 Gemeinden des Bundeslandes hätten inzwischen rund 150 eine Katzenschutzverordnung, rechnete Wendel vor – Tendenz steigend.

Vielleicht ist bald auch Bad Teinach-Zavelstein mit dabei. Wendel jedenfalls will in der zweiten Jahreshälfte das Thema Katzenschutzverordnung im Gemeinderat ansprechen. Doch auch wenn die Katzenschutzverordnung für Bad Teinach-Zavelstein kommt, sieht der Bürgermeister bei der praktischen Umsetzung das Problem, machte er im Gespräch mit unserer Redaktion deutlich. Damit wiederholte Wendel, was er schon in der jüngsten Gemeinderatssitzung gesagt hatte. Ein tierfreundlicher Halter tue ohnehin das, was in einer Katzenschutzverordnung stehe.

Und eine Bemerkung konnte sich Wendel angesichts der vielen Krisen auf der Erde im Gespräch mit unserer Redaktion nicht verkneifen: Ein Großteil der Weltbevölkerung wäre froh, wenn er ein solches Problem hätte.