Nach vier Wochen ist der entlaufene Kater Maui wieder zuhause. Foto: privat/Wöhrle

Der junge reine Hauskater Maui ist durch einen Schreckmoment in Panik entlaufen. Mit Hilfe des Tierschutzvereins ist er wieder zuhause. Der Verein gibt nun Tipps, wie man sich verhält, wenn das Haustier entlaufen ist.

Hornberg - Viele werden sich noch an Lila, die entlaufene Hündin, erinnern. 33 Tage war sie verschwunden und es gab kaum Hoffnung mehr, dass sie lebend gesichert werden könne. Dem Tierschutzverein Hornberg-Gutach ist es unter anderem mit Hilfe von Suchhunden, einem professionellen Hundesicherungsteam und großem Engagement schlussendlich doch gelungen, Lila zu finden.

"Heimwärtsschleppe" und Suchhund eingesetzt

Nun gab es einen ähnlichen Fall in Hornberg, jedoch nicht mit einem Hund, sondern mit einem Stubentiger, teilt der Tierschutzverein Hornberg-Gutach mit. Die verzweifelten Besitzer des sieben Monate alten Katers, die Familie Wöhrle, wandten sich an den Verein. "Die erste von uns empfohlene Maßnahme war die ›Heimwärtsschleppe‹", schreibt der Verein. Für die "Heimtierschleppe" werden ein getragenes Kleidungsstück und fünf bis sechs PET-Flaschen mit Brühe aus püriertem Thunfisch oder Lachs benötigt.

Gefahrenquellen vermeiden

Dann werden Spuren in die vier Himmelsrichtungen gelegt. Es dürfen keine Gefahrenquellen wie Straßen oder Bahnschienen auf den Wegen liegen, die überquert werden müssen. Der Besitzer lässt sich circa einen bis 1,5 Kilometer in jede Richtung fahren. Auf dem Weg zum Entlaufort zurück zieht man ein getragenes Wäschestück hinter sich her und versprüht immer wieder die Brühe. An Weggabelungen kann ein entsprechendes Spray eingesetzt werden. Dann werden am Entlaufort eine Futter– und Wasserstelle, sowie ein Schlafplatz eingerichtet. Dabei soll eine benutzte Decke mit dem Geruch der Katze verwendet werden, um andere Tiere abzuhalten. Eine Transportbox ist am sinnvollsten.

Pettrailer helfen bei der Suche

Diese Maßnahme brachte im Fall von Maui keinen Erfolg, da verständlicherweise vorher schon nach ihm gesucht wurde. Da von dem Kater jede Spur fehlte, holte der Tierschutzverein Pettrailer mit ins Boot. Diese Aktion mit einem speziell trainierten Suchhund fiel auf und sensibilisierte viele Hornberger die Augen offen zu halten und Sichtungen zu melden. Finden konnte auch der Suchhund den Kater nicht, aber anhand der Reaktionen und des Spurverlaufs, war klar, er lebt.

Futterstelle mit Live-Cam-Übertragung

Es wurde eine ruhig gelegene Futterstelle inklusive Kamera mit Live Übertragung angebracht. Viele Katzen fraßen sich dort satt, nur nicht der gesuchte Ausreißer. Dann gab es nach mittlerweile 3,5 Wochen eine Sichtung ein paar hundert Meter entfernt von der Stelle, an der der Suchhund angeschlagen hatte. Eine neue Futterstelle wurde errichtet, wieder mit Live-Cam-Übertragung. Und dann war Maui auf der Kamera. Der Verein stellte eine Lebendfalle mit Futter auf, die noch nicht scharf gemacht wurde. So werden die Tiere daran gewöhnt. Nach zwei Tagen ging es schnell. Die Falle wurde scharf gemacht, schnell war Maui gefangen. Nach vier Wochen konnte Maui wieder heim zu seinen Besitzern, die überglücklich sind. Maui war übersät mit Zecken und hatte einen Infekt, aber nichts, was der Tierarzt nicht wieder hin bekäme, schreibt der Verein. Müde und hungrig lässt Maui Frauchen Dagmar Wöhrle nicht mehr aus den Augen.

Das kann der Tierbesitzer tun

Wenn Hund oder Katze entlaufen sind, heißt es Ruhe bewahren und am Entlaufort bleiben. Angst oder Stress führen bei Tieren zu Orientierungslosigkeit, der Geruchssinn funktioniert jedoch weiter. Scheue Tiere nicht rufen. Sie sind in der Regel in Panik und auf der Flucht. Nicht das Tier suchen, der Eigengeruch des Besitzers wird sonst ziellos verbreitet. Das Tier sucht den Besitzer, dieser das Tier und beide verpassen sich. Der verteilte Geruch macht es dem Tier fast unmöglich, heim zu finden. Polizei, Tasso oder Findefix, Tierärzte, Jäger und Tierschutzvereine informieren. Decke oder Kissen des Tiers luftdicht verschließen, falls ein Spürhund eingesetzt wird.