Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen möglicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. (Symbolbild) Foto: James Thew - Adobe Stock

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen Betrieb in Nordrhein-Westfalen. Es besteht der Verdacht auf Tierquälerei, nachdem Aufnahmen aus einer Tiersammelstelle veröffentlicht wurden.

Unna/Werne - Nach der Veröffentlichung von Aufnahmen von Tierquälerei in einer Sammelstelle im nordrhein-westfälischen Kreis Unna hat sich das betroffene Unternehmen „schockiert“ geäußert. Die Bilder, die das ARD-Magazin „Fakt“ am Dienstagabend gezeigt hatte, stammten aus einer Tiersammelstelle, „die zu unserem Unternehmen gehört“ und die „schwere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz“ darstellten.

Das teilte das Familienunternehmen in Werne mit, gegen das die Staatsanwaltwaltschaft in Dortmund bereits ermittelt. Aber: Die Verstöße seien von zwei Mitarbeitern begangen worden, die man „mit sofortiger Wirkung“ gekündigt habe.

Unternehmen sagt Aufklärung des Sachverhalts zu

„Wir, die Unternehmensführung und unsere Angestellten, sind über die Aufnahmen schockiert“, hieß es in der Stellungnahme vom Mittwoch. „Die Aufnahmen sind uns erst seit gestern bekannt.“ Das Unternehmen betonte, man werde die Behörden bei der vollständigen Aufklärung der Sachverhalte umfassend unterstützen.

Tierschutzverstöße würden keinesfalls geduldet und seien in den fast 100 Jahren des Firmenbestehens nicht vorgekommen. Zu dem Unternehmen gehören eine Schlachterei und Metzgerei. Über die Stellungnahme hatten mehrere Medien berichtet.

Erste Hinweise auf Tierquälerei gab es schon vorher

Die Viehsammelstelle war vom Kreis Unna in Abstimmung mit dem Landeslandwirtschaftsministerium bereits am vergangenen Freitag geschlossen worden. Anlass waren Hinweise der Tierrechtsorganisation Soko Tierschutz, die einen „begründeten Verdacht auf massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz“ nahelegten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Betrieb, nachdem die Organisation Strafanzeige gestellt und Videomaterial geliefert hatte. In der vergangenen Woche waren Durchsuchungen an mehreren Standorten erfolgt.

Der Beitrag von „Fakt“ hatte nun weitere Wellen geschlagen. Demnach wurden kranke, nicht transportfähige Pferde und Kühe gequält und von der Sammelstelle an Schlachtbetriebe geliefert.