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Einen grausigen Fund hat eine 46 Jahre alte Frau unterhalb der Körschtalbrücke gemacht. In einem Gebüsch entdeckte sie 18 tote Tauben, denen die Köpfe abgedreht und die Füße abgehackt wurden.

Ostfildern - Einen grausigen Fund hat eine Spaziergängerin unter der Körschtalbrücke gemacht: In einem Gebüsch lagen 18 tote Tauben mit abgehackten Füßen.

Abgerissene Vogelköpfe, abgehackte Krallen und mit Blut verschmierte Federn - was der Hund einer 46-jährigen Spaziergängerin am Sonntagvormittag in einem Gebüsch unter der Körschtalbrücke bei Ostfildern aufstöberte, kann nicht nur empfindlichen Gemütern auf den Magen schlagen. Wenige Schritte neben einem Feldweg lagen die Kadaver von 18 Tauben im Schnee. Entdeckt wurden die möglicherweise schon seit Tagen in dem Gebüsch liegenden Tierleichen, weil der Bobtail der Fußgängerin die Witterung aufnahm - und plötzlich bellend stehen blieb.

Seit die 46-Jährige den mysteriösen Fund beim Polizeiposten Ostfildern gemeldet hat, wird wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz ermittelt. "Wir gehen davon aus, dass es sich nicht um besonders wertvolle Zuchtvögel, sondern um normale Brieftauben handelt", erklärt Ulrike Renz, die Sprecherin der Polizeidirektion Esslingen. Auffällig an den Tierkadavern war, dass allen Vögeln ein Teil des Fußes fehlte. Oberhalb der Stelle, an denen der Kennungsring angebracht wird, waren die Taubenbeine abgehackt. "Klar ist, dass die Identität des Besitzers verschleiert werden sollte - aus welchem Grund auch immer", sagt Renz.

Vergleichbare Fälle kennt die Esslinger Polizeisprecherin aus der Vergangenheit nicht. Auch Falko Liebmann, Vorsitzender der Kleintierzüchter in Scharnhausen, kann sich nicht an ähnliche Funde erinnern. Die Theorie der Ermittler, dass ein Brieftaubenfreund sein Hobby blutig beendet oder ein neidischer Konkurrent im Taubenschlag gewütet haben könnte, will ihm nicht in den Kopf: "Taubenzüchter lieben ihre Tiere - und bringen sie nicht um", sagt Liebmann.

Von einer besonderen Brutalität wie jüngst in Weingarten, als Jugendliche eine Ente im Stadtsee buchstäblich steinigten, will die Polizei nicht sprechen. Tierärzte haben den Ermittlern bescheinigt, dass das Halsumdrehen für Tauben eine vergleichsweise schmerzfreie Todesart ist. Für denkbar hält die Polizei, dass die Tiere krank waren und deshalb vom Besitzer getötet und entsorgt wurden - drei Kadaver wurden deshalb eingefroren und zur Laboruntersuchung ans Veterinäramt Fellbach versandt.