Innerhalb einer Woche wurden zwei Pferde durch Schnitte schwer verletzt, eines in Rot an der Rot und eines in Blumberg. Die Tierschutzorganisation Peta bietet nun 500 Euro für Hinweise, durch die die Täter vor Gericht kommen.
Jeweils ein Pferd wurden in der vergangenen Woche, wohl in der Nacht auf Donnerstag, in Rot an der Rot (Kreis Biberach) in der Straße Obermittelried und in Blumberg-Riedböhringen (Schwarzwald-Baar-Kreis) in der Bachstraße verletzt – beide wiesen Schnittverletzungen auf. Für Hinweise auf die Täter, die zur rechtskräftigen Verurteilung führen, hat die Tierschutzorganisation Peta nun eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt.
„Es ist erschreckend, wie häufig Pferde von Menschen auf grausame Art verletzt oder getötet werden. Die Pferde müssen unvorstellbare Schmerzen erlitten haben. Wir hoffen, dass die Verantwortlichen gefunden werden, bevor sie weitere Tiere verletzen“, erklärt Jana Hoger, Fachreferentin bei Peta, in der Mitteilung.
Und weiter: „Peta fordert ein behördliches Register, in dem Anschläge auf Pferde und bereits überführte Tierquäler erfasst werden. Behörden könnten auch überregional effektiver zusammenarbeiten. Menschen, die Pferde halten, würden zudem über Gefahrenschwerpunkte informiert und gewarnt, um die Tiere besser vor Angriffen schützen zu können.“
„Tierquälerei ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat nach Paragraf 17 des Tierschutzgesetzes und kann mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden“, erläutert die Tierschutzorganisation.
Ein Zusammenhang der beiden Fälle sei laut Angaben der Polizei derweil nicht ganz auszuschließen, wäre aber aufgrund der Entfernung eher unwahrscheinlich. Hinweise zum Fall in Rot nimmt das Polizeipräsidium Ulm unter 07351/44 70 entgegen. Zeugen zum Fall in Blumberg können sich beim Polizeipräsidium Konstanz unter 07720/41 90 98 melden. Auch Peta nimmt Hinweise entgegen: 0711/860 59 10 oder per E-Mail.
Was Peta Pferdehaltern empfiehlt
Peta rät Pferdehaltern zur besonderen Aufmerksamkeit, wenn ein „Pferderipper“ umgeht, wie die Tierschutzorganisation die Täter bezeichnet. Sie rät zu den folgenden Sicherheitsmaßnahmen:
Schutz Die Tiere sollten nachts nicht ungeschützt auf der Koppel stehen. Sofern ein Schutz der Tiere nicht möglich ist, sollten die Tiere über die Nacht in einer bestenfalls mit Videokameras ausgestatteten Stallung untergebracht werden. Alle Zugänge sollten gesichert und abgesperrt sein.
Kontrollgänge Zudem sollten Kontrollgänge nach Möglichkeit zu unregelmäßigen Zeiten durchgeführt werden. Aus Sicherheitsgründen ist es dabei ratsam, diese mit mindestens zwei Personen auszuführen und Mobiltelefone bei sich zu tragen.
Verdächtiges melden Verdächtig erscheinende Personen in der Umgebung sollten unbedingt der nächsten Polizeidienststelle gemeldet werden, ebenso wie Personen, die bereits in der Vergangenheit durch ihr Verhalten aufgefallen sind.
„Gewalttaten gegen Tiere und Menschen hängen zusammen“
Fachleute aus der Psychologie und Justiz sind sich mittlerweile einig, dass Vergehen an Tieren vermehrt Aufmerksamkeit verlangen. Aggressionsforscher Christoph Paulus von der Universität des Saarlandes sagt dazu in der Pressemitteilung Petas: „Geschätzte 80 bis 90 Prozent aller extremen Gewalttäter haben vorher bereits Tiere gequält.“