Pater Thaddäus segnete die Haustiere – und ihre Herrchen und Frauchen. Foto: Schweizer

Mensch und Tier sind beim Herbstfest des Tierschutzvereins Zollernalbkreis im Tierheim gesegnet worden. Der Gottesdienst war der Höhepunkt des Tages.

Albstadt-Tailfingen - Zieht man das kühle Wetter mit einstelligen Temperaturen mit in Betracht, war die Resonanz beim Herbstfest im Tierheim im Tailfinger Schalkental gar nicht schlecht: "Wann hat es das schon mal gegeben, dass wir Glühwein mit auf unserer Getränkekarte hatten?", kommentierte Tierheim-Leiterin Nadine Weißmann. Kurzfristig habe man sich für das warme Getränk entschieden, mitten im September. Die Speisekarte war diesmal komplett vegetarisch – sogar mit veganen Speisen. Kaffee und Kuchen gab es in der Cafeteria.

Tierfutter hausgemacht

Das Katzenhaus durften die Besucher ebenso besichtigen wie die Außenzwinger. Infostände und ein Flohmarkt waren aufgebaut, und ein Hoflädle bot selbst hergestelltes Tierfutter an. Mit dabei zudem die "Tierbestattung Schönhalde" aus Pfeffingen, die erst Ende 2020 gegründet worden ist.

Im Tierheim sind derzeit zwölf Hunde unterbracht – nicht mehr Tiere als sonst. "Was von vielen Städten zu hören war, dass viele Hunde abgegeben wurden, trifft bei uns nicht zu", erzählte Nadine Weißmann. "Was reinkam, konnten wir recht schnell wieder vermitteln." Neben den Hunden warten 30 Katzen, Hasen sowie Vögel und Kleintiere auf ein neues Zuhause.

"Menschen und Tiere sind eines Ursprungs"

Günter Wiebusch, Vorsitzender des Tierschutzvereins Zollernalb, begrüßte die Gäste zum Gottesdienst: "Es ist eine halbe Stunde der Besinnung, dass Mensch und Tier im Sinne der Schöpfungsgeschichte zahlreicher Kulturen eines Ursprungs sind und wir Menschen eine hohe Verantwortung für den gemeinsamen Lebensraum und für das Wohlergehen der Tiere haben", betonte Wiebusch.

Mit dem Lied "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren" begann der Gottesdienst mit dem evangelischen Pfarrer Gottfried Engele und Pater Thaddeus, der seit Februar die katholische Seelsorgeeinheit Talgang verstärkt. Dass viele Hunde während des Liedes bellten, kommentierte Pfarrer Engele scherzhaft: "Es ist toll, dass sich die Hunde an unserem Loblied auch beteiligt haben."

Das Haustier ist der beste Seelsorger

Pater Thaddeus befasste sich in seiner Lesung mit dem verlorenen Schaf aus dem Lukas-Evangelium, ehe Engele in der Predigt auf Worte aus dem 36. Psalm – "Herr, deine Güte reicht soweit der Himmel ist" – und auf die Wertschätzung gegenüber Tieren einging. Für viele Menschen sei das eigene Haustier der beste Seelsorger. Dazu passte das Lied "Kein Tierlein ist auf Erden dir, lieber Gott, zu klein". Für das Tierheim-Team ist es ein gutes und wichtiges Beispiel für ein würdiges Miteinander von Mensch und Tier, sich für das Wohle der Tiere einzusetzen. Pater Thaddeus segnete abschließend Mensch und Tier, während das Lied "Laudato si" erklang.