Auch die Anschaffung von Kaninchen sollte gut durchdacht sein. (Symbolbild) Foto: Rita Kochmarjova - stock.adobe.com

Ein Hase zu Ostern, das würde sicherlich so manches Kind freuen. Was das Rottweiler Tierheim dazu sagt und welche Tiere dringend ein neues Zuhause brauchen, wir haben nachgefragt.

Zu Feiertagen steht oft die Überlegung im Raum, was man seinem Kind schenkt. Passend zu Ostern erscheint ein Hase doch naheliegend. Doch da solche spontanen Präsente oftmals nicht durchdacht sind, landen die flauschigen Tiere traurigerweise kurze Zeit später im Tierheim.

 

„Tiere sind keine Geschenke“, meint Julia Voigt, Mitarbeiterin des Rottweiler Tierheims. Besonders Kinder können dieser Verantwortung kaum gerecht werden. Zwar würde dieses Problem, dass Tiere nach den Feiertagen ins Tierheim gebracht werden, dort aktuell glücklicherweise kaum noch vorkommen. Dennoch rät Voigt dringend davon ab, sich unbedacht einen Hasen oder auch ein anderes Tier anzuschaffen. Besonders da noch so viele Tiere aus dem Heim auf eine Adoption warten.

Drago, die verspielte Fellnase

Bereits seit vier Jahren ist der Herdenschutz Mischling Drago bereits im Tierheim. Damit warte das große Wollknäuel nun schon am längsten auf eine Vermittlung in ein liebevolles Zuhause, meint Verena Marquardt, Leiterin des Rottweiler Tierheims. Da der große Herdenschutzhund ein sehr territoriales Verhalten an der Tag lege, sei er auch nicht für jedermann geeignet. „Er braucht ein erfahrenes Zuhause“, ergänzt Marquardt.

Trotz seines stolzen Alters von sieben Jahren ist der mit 70 Zentimetern Schulterhöhe stattliche Drago noch verspielt und gehe gerne ins Wasser, ergänzt die Tierheimleiterin schmunzelnd.

Im Umgang mit anderen Hunden bestünde zudem kein Problem, auch an der Leine ginge der kastrierte Rüde gerne. Katzen und Kinder seien aber nicht so seins, fügt sie hinzu. Aber wenn man sich die Mühe mit ihm macht, bekommt man einen sehr verschmusten und loyalen Wegbegleiter, der konstant den Kontakt zu seinen Menschen sucht und einem viele Freude bereitet.

Der verschmuste Sky

Der American Staffordshire Pitbull Terrier Sky hatte einen schweren Start ins Leben. Als Listenhund wurde er circa 2019 geboren und sei ohne Genehmigung gehalten worden. Daher musste er vom Veterinäramt beschlagnahmt werden, erklärt Marquardt. Der kastrierte Rüde hat viele Baustellen, da er unter anderem nicht mit Kindern oder Kleintieren umgehen kann.

Der verschmuste Vierbeiner gilt zudem als schwer vermittelbar, da er den benötigten Wesenstest noch nicht absolviert hat und der Maulkorb- und Leinenpflicht unterliegt. Es wird daher ein erfahrener Halter benötigt, der der traurigen Fellnase ein ruhiges Zuhause bieten könne, so Marquardt.

Unser größtes Sorgenkind

„Sky ist unser größtes Sorgenkind“, berichtet die Tierheimleiterin bedrückt. Er befinde sich in einem Teufelskreis, da er Stress und Lärm hasst und nicht damit umgehen kann. Dementsprechend reagiert er darauf mit Aggressionen. Da es durch die anderen Vierbeiner im Tierheim jedoch dauerhaft laut ist und mit den vielen wechselnden Besuchern auch kaum Ruhe einkehrt, ist der 57 Zentimeter große Sky dauerhaft unter Strom.

Sky braucht deshalb eine permanente Bezugsperson. Diese könne sich bei dem loyalen Pitbull Terrier auf einen sportlichen Hund freuen, der ausgiebige Spaziergänge liebt.

Sisi und Kitty sind unzertrennlich

Die Katze Sisi und der Kater Kitty sind europäische Kurzhaar, die schweren Herzens aufgrund starker Allergie des vorigen Besitzers im Tierheim abgegeben werden mussten. Die beiden 2019 geborenen Katzen sind ein unzertrennliches Paar und eher schüchtern und zurückhaltend.

Sisi lässt sich aber gerne streicheln, wenn sie eine Person erst einmal kennt. Ihr Partner hingegen ist sehr ängstlich, ein neuer Besitzer bräuchte daher Geduld mit dem weißen Kater. Da die beiden kastrierten Katzen jedoch sehr aneinander hängen, können sie nur gemeinsam vermittelt werden.

In einem neuen Zuhause wäre auch Freigang nötig. Die beiden Katzen seien bereits übergewichtig zu ihnen gekommen, meint Marquardt. Der fehlenden Auslauf im Tierheim sei daher kontraproduktiv und besonders Kitty habe viel auf den Rippen.

Weitere Informationen

Weitere Infos sind auf der Webseite des Tierheims, per Telefon (0741/13 95 9) oder E-Mail (info@tierschutzverein-rottweil.de) zu erhalten. Über Sach- und Geldspende würde sich das Tierheim freuen. Auch ehrenamtliche Helfer sind gerne gesehen.