Den vier Hundewelpen um Tierheimleiterin Mariell Keim scheint es zu schmecken. Jeden Tag hält der Adventskalender für die vierbeinigen Bewohner des Freudenstädter Tierheims eine leckere Überraschung bereit. Foto: Sannert

An Heiligabend gibt es ein selbst gekochtes Weihnachtsmenü. Derzeit Vermittlungsstopp.

An Heiligabend wird für die Vierbeiner im Freudenstädter Tierheim ein Weihnachtsmenü gekocht. Bis dahin dürfen sie sich jeden Tag über Leckereien freuen. Neben dem tierischen Adventskalender gibt es aber auch jede Menge Streicheleinheiten.

Freudenstadt - Elf Hunde, 20 Katzen und drei Kaninchen warten im Freudenstädter Tierheim derzeit auf ein neues Zuhause. Zwischen dem 11. Dezember und dem 7. Januar herrscht allerdings ein Vermittlungsstopp. Schließlich gehören Tiere nicht unter den Weihnachtsbaum. Fundtiere und auch Pensionstiere werden in dieser Zeit aber aufgenommen.

Um den Vierbeinern in der Vorweihnachtszeit eine Freude zu machen, haben sich Tierheimleiterin Mariell Keim, ihre Stellvertreterin Janika Dattler, Mitarbeiterin Sabine Hedler sowie die beiden neuen Teilzeitkräfte im Team, Vera Weiß und Bianca Kühl, einiges einfallen lassen.

Manche Tiere friemeln Päckchen selbst auf

Mit Kauknochen für Hunde, Thunfisch-Leckereien für Katzen und vielen anderen Leckerlis wurden große Kartons oder kleinere Schachteln gefüllt und diese dann mit Geschenkpapier verpackt. "Manche Tiere bekommen sie selbst auf", erklärt Mariell Keim. Allen anderen werde beim Auspacken geholfen. Oftmals sind die Kartons mit Papierschnipseln gefüllt. Dann heißt es für die Tiere erst mal suchen. Oder die Leckereien sind in sogenannten Intelligenzspielen oder Suchboxen versteckt. Dann ist Kopfarbeit gefragt.

Den Tieren scheint die Suche nach den Geschenken Spaß zu machen. Abwechslung bringen auch die Adventssonntage. Am zweiten Advent war Kuscheln angesagt. Da gab es für die Tierheimbewohner eine Extraportion Streicheleinheiten. Auch das Mehr an Aufmerksamkeit habe den Tieren gut getan, weiß die Tierheimleiterin.

Publikumsverkehr stark eingeschränkt

Denn wegen der Corona-Pandemie ist der Publikumsverkehr stark eingeschränkt. Besucher sind nur nach telefonischer Anmeldung zugelassen. Die Gassi-Geher dürfen derzeit gar nicht kommen. Die Hunde kämen trotzdem drei Mal am Tag raus, versichert Mariell Keim. Entweder gehen die Mitarbeiter mit ihnen Gassi oder die Vierbeiner dürfen sich auf dem Hundeplatz austoben. Für den dritten Advent war ein Spielesonntag geplant. Es ging mit den Hunden auf den Platz zum Spielen und Toben, und mit den Katzen wurde in den Zimmern gespielt.

Am letzten Adventssonntag dürfen sich alle Tierheimtiere nochmals über ein Extra-Leckerli freuen. Auf Tellern bekommen sie dann an Heilig-Abend ein von den Mitarbeitern selbst gekochtes Weihnachtsmenü serviert. Es besteht aus Reis, Gemüse und Fleisch. Letzteres bekommt das Freudenstädter Tierheim meist gespendet.

Nach Weihnachten ist es im Tierheim dann mit der Ruhe vorbei. Wegen einzelner Böller werden die Tiere schon Tage vor Silvester unruhig. Um die Tiere zu beruhigen und, damit sie die Knallerei nicht ganz so laut hören, lassen Mariell Keim und ihre Mannschaft in der Silvesternacht das Radio an. Zur Ablenkung gibt es für die Hunde noch einen extragroßen Kauknochen.

Tiere, die eine besondere Pflege benötigen, werden einfach mit nach Hause genommen. Bisher hätten die Tiere die Silvesternacht relativ gut überstanden, so die Tierheimleiterin, die froh ist, dass die Freudenstädter Einrichtung etwas abseits und mitten im Wald liegt. "Hier ist es halt doch nicht ganz so laut." Auch wenn Besucher über Weihnachten keinen Zutritt haben – Spenden, betont Mariell Keim, könnten jederzeit nach telefonischer Voranmeldung im Tierheim abgegeben oder einfach vors Tor gelegt werden. Was das Tierheim benötigt, das steht auf einer Wunschliste, die über Facebook oder über Instragram abrufbar ist.

Weitere Informationen unter www.tierschutzverein-freudenstadt.de