So sah das Netz aus, das die Schäferhündin von Tobias Otto im Bad Imnauer Kurpark entdeckt hat. Darin war ein Fleischklumpen und in diesem eine Rasierklinge. Foto: Tobias Otto

Drei mal täglich geht Tobias Otto in den weitläufigen Wiesen im Bad Imnauer Kurpark mit seiner Schäferhündin Xenia Gassi. Was er jetzt dort entdeckt hat, ist alles andere als lustig. Hundebesitzer sollten gewarnt sein.

Seit 2018 lebt Otto im beschaulichen ehemaligen Kurort im Eyachtal und mit seiner „Xenia“ dreht er täglich seine Runden. Nun muss man wissen, dass seine Schäferhündin eine Ausbildung zum Such- und Spürhund hat. Als er am vergangenen Samstagabend wieder im Kurpark unterwegs war, hat seine Hündin ein auffälliges Spür- und Suchverhalten gezeigt.

 

„Auf der großen Wiese hat sie sich dann abgelegt, das ist ein Zeichen dafür, dass sie etwas gefunden hat“, erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Neugierig darauf, was seine Hündin wohl entdeckt haben mag und weil es schon dunkel war, hat Tobias Otto die Taschenlampe genommen und sich das Fundstück näher angesehen. Und was er gefunden hat, ist für Hundebesitzer alles andere als ein Grund zu Begeisterung.

„Xenia“ ist nämlich auf ein feines gelbes Netz gestoßen, dessen Inhalt nach der Beschreibung von Tobias Otto wie „zusammengedrücktes Hackfleisch“ aussah. Als er es sich näher ansah, stieß er auf etwas Metallisches, das sich als Rasierklinge entpuppte. Sozusagen ein Köder. Gott sei Dank bestand für seine Hündin keinerlei Gefahr, die ist nämlich so trainiert, dass sie so einen Köder nicht schnappt und frisst, sondern diszipliniert auf weitere Befehle ihres Herrchens wartet.

Hündin findet erneut gelbes Netz

Tobias Otto hat das Netz samt Inhalt in einen Hundekotbeutel gepackt und in einem der Mülleimer im Kurpark entsorgt. Tags darauf, am Sonntag, war er wieder im Kurpark unterwegs und ließ diesmal seine Hündin gezielt suchen. Und tatsächlich hat sie erneut ein gelbes Netz gefunden – diesmal allerdings ohne Inhalt.

Ob es derselbe Beutel war, den er tags zuvor in den Müllbehälter geworfen hatte oder ob „Xenia“ einen zweiten Köder entdeckt hat, der bereits aufgefressen war, ist allerdings nicht festzustellen. Tobias Otto hat nicht daran gedacht, den ersten Fund als Beweismittel zu sichern, anstatt ihn zu entsorgen.

„Man könne nichts tun, hat man mir am Telefon gesagt“,

Dennoch beschäftigt ihn der Fund sehr, auf den Tipp einer Nachbarin hin hat er den Vorfall am Montag beim Ordnungsamt der Stadt Haigerloch gemeldet. Dort fühlte man sich aber nicht so recht zuständig. „Man könne nichts tun, hat man mir am Telefon gesagt“, erzählt er.

Eine Anzeige gegen unbekannt bei der Polizei hat er bislang auch nicht erstattet, denn er glaubt, dass das nicht viel nütze. Man müsse ja den Täter oder die Täterin auf frischer Tat beim Auslegen der Köder ertappen.

Otto will auf jeden Fall wachsam bleiben und bei seinen drei täglichen Rundgängen mit „Xenia“ andere Hundebesitzer ansprechen, damit diese aufmerksam bleiben.

Aus gutem Grund: Frisst ein Hund eine Rasierklinge, kann das zu erheblichen inneren Verletzungen führen, wie eine Anfrage in der Weildorfer Tierarztpraxis Pilz bestätigte. Hunde können sich schon beim Schlucken dieser scharfen Klingen im Mund- und Rachenbereich verletzen oder dann, wenn die Klinge den Magen- und Darmtrakt durchwandert. Im schlimmsten Fall können die Verletzungen so schlimm sein, dass das Tier innerlich verblutet.